926 Siebenter Abschnitt. Geometrische Methoden. II.
und durch Division
x ¿3 x c Pa m
X — z 2 ’ cp 2 ’ Z i — X <p 4
Aus diesen geometrischen Proportionen folgt ; dass die End
punkte C, JD, E, F der Fehlergrössen eine Gerade bilden und dass
durch die Intersection dieser Geraden mit der Linie der Annahmen
für die Unbekannte diejenige Annahme AO oder x gefunden wer
den kann, für welche die Fehlergrösse verschwindet, das Resultat
also gleich b wird. Nur aus diesem Grunde wird es erklärlich,
wenn der arabische Algebrist die Zahl b auf den Durchschnitt der
beiden Linien (den Drehpunct der Wage) schreibt. Der gesuchte
Werth AO oder x ergibt sich aber durch eine leichte Umformung,
nämlich
X = % — *1 V* .
<Pl — <P-2
Die geometrische Construction der Wurzel einer linearen Gleichung
würde demnach in Folgenden bestehen. Man trage vom Anfangs-
puncte A der Strecke auf der Linie AB die erste Annahme bis
8 if die zweite bis z 2 ab, setze davon unter einem rechten Winkel
die Strecke des Fehlers cp i unter der Linie bis C, wenn derselbe
negativ ist, und die Strecke des Fehlers <p 2 über der Linie bis 2),
wenn derselbe positiv ist. Alsdann verbinde C mit B durch eine
Gerade und die Entfernung AO des Durchschnittspunctes vom An-
fangspuncte wird die gesuchte Wurzel der Gleichung sein. Es ver
dient zum Verständniss der Methode der Wagschalen bemerkt zu
werden, dass die arabischen Algebristen in dem Falle, wo beide
Abweichungen positiv ausfielen, in consequenter Weise auch beide
über die Schalen einer zweiarmigen Wage schrieben. Aber der
einmal adoptirte Schematismus verdunkelte den geometrischen Ur
sprung dieser Rechenmethode, da genau genommen in diesem Falle
das Schema einer einarmigen Wage hätte angewendet werden
müssen.
III. Geometrische Auflösung der quadratischen
Gleichungen.
§ 356. Die Methoden von Enclides und Omar ben Ibrahim.
Die allgemeinste Form der quadratischen Gleichungen mit einer
unbekannten Grösse lässt sich immer auf eine der vier Formen