124 II- Abschnitt. Flächen in der Form F(x, y, z) = 0.
suchen, daß eine geodätische Linie die Krümmungslinie
fi = konst. berührt. In dem Berührungspunkte muß offen
bar die Differentialgleichung (15) sich auf d/i = 0 reduzieren,
d. h. es muß fi -j- q = 0 sein.
Analoges gilt für die Berührung einer Krümmungs
linie v = konst. Also
Satz 2. Alle geodätischen Linien (15) mit dem
selben q berühren ein und dieselbe Krümmungs
linie mit der Gleichung /i-}-q = 0 (bezw. r + q = 0,
wenn —q im Intervall von v liegt).
Da nun jede Krümmungslinie aus zwei getrennten ge
schlossenen Kurven besteht, wie sich aus §§ 23 und 24 er
gibt, so ist jede geodätische Linie auf die von den beiden
Zweigen der Krümmungslinie umschlossene Ellipsoidzone
beschränkt. Auf dieser Zone winden sich die geodätischen
Linien unendlich oft herum, ohne sich im allgemeinen zu
schließen. Dabei berühren sie stets beim Rückgang den be
treffenden Ast der Krümmungslinie.
Yon besonderem Interesse sind die geodätischen
Linien durch die Kreispunkte des Ellipsoids. Die
Koordinaten derselben sind (vgl, § 28, Aufgabe 26)
oder nach § 23, (6) für l = 0
fl = v = — b 2 .
Nach dem, was oben über die Konstante q gesagt
wurde, haben wir also in (15) und (16) q=& 2 zu setzen
und erhalten als Differentialgleichung der geodätischen Linien
durch die Kreispunkte
v
b 2 + f (<* 2 + /•<) (c 2 + f->) {b 2 + v) J [cl 2 -f- v) (c 2 -j- v)
Für das Bogenelement dieser Linien folgt aus (16)
fi
(20) 2 ds = dfi
(a 2 + fi)- (c 2 -f- fi)
Aus den beiden letzten Gleichungen lassen sich einige
wichtige Folgerungen ziehen. Zunächst folgt aus (19), daß