132 II. Abschnitt. Flächen in der Form F (x,y, z) — 0.
Fig. 18) die berührende geodätische Linie gezogen, so hat
diese das Linienelement P F' des Punktes P mit der Flächen
kurve gemeinsam, dagegen wird das nächstfolgende Element
P'P" der Kurve mit dem folgenden P'P/' der geodätischen
Linie nicht mehr zusammenfallen, sondern einen unendlich
kleinen Winkel bilden. Dieser Winkel, der mit dw be
zeichnet sei, gibt dann offenbar ein Maß für die Abweichung
der Kurve von der berührenden geodätischen Linie, ebenso
wie der Kontingenzwinkel dt (vgl. § 3) ein Maß für die
Abweichung der Kurve von der berührenden Geraden gibt.
Der Winkel dw heißt deshalb der geodätische Kon
tingenzwinkel. Wie nun die gewöhnliche Krümmung
— einer Kurve mittels des Kontingenz winkeis dt bestimmt ist
durch die Gleichung
(18)
1 dt
r ds ’
so definieren wir mit Hilfe des geodätischen Kontingenz
winkels dw die geodätische Krümmung 1 durch die
Gleichung r
(19) l_£.
r ds
Zur Berechnung dieser Größe denken wir uns durch
den Punkt P" eine Ebene senkrecht PF' gelegt, welche die
geodätische Linie in P'{, die Verlängerung von PP' in Q
schneidet; dann ist
(20) Z P"P'P"= dw, Z QP'P"= dt.