§ 1. Gleichungen der Raumkurve.
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Man kann von (1) wie von (2) noch andere Gleichungen
der Raumkurve ableiten: eliminiert man nämlich aus je zwei
der Gleichungen (1) den Parameter u, so erhält man drei
Gleichungen von der Form:
(3) F{y,z) = 0, <P{z,x) = 0, ¥{x,y) = 0.
Eben solche Gleichungen erhält man aus (2), wenn
man der Reihe nach x, y, z eliminiert. Jede dieser Glei
chungen stellt wieder eine Fläche dar, und zwar eine Cy-
1 inderfläche, da jede nur zwei der Variabein x, y, z ent
hält. Die drei durch (3) dargestellten Cylinder gehen alle
durch die Raumkurve (1) oder (2) und projizieren dieselbe
auf die drei Koordinatenebenen.
Bemerkung. Die Gleichungen (1) und (2) sind nicht
immer vollständig äquivalent, insofern (2) unter Umständen
noch Kurvenzweige enthält, die in (1) nicht auftreten.
Es stellen z. B. die Gleichungen
x = u, y = u 2 , Z = U S
eine Raumkurve dritter Ordnung dar; aus diesen Gleichungen
lassen sich folgende zwei leicht herleiten:
y = x 2 , xz = y 2 .
Diese beiden enthalten aber nicht bloß die Raumkurve
dritter Ordnung, sondern auch noch die #-Achse. Wir sehen
also an diesem Beispiel, daß nicht jede Raumkurve als
vollständiger Schnitt von zwei Flächen darstellbar
ist. Von den Gleichungen (2) kann man auf die Form (1)
übergehen, wenn man eine der Variabein, etwa x, gleich
einer beliebigen Funktion von u setzt (am einfachsten u
selber); aus (2) ergeben sich dann y und z durch Auflösen
als Funktionen von u. Es folgt daraus, daß eine und die
selbe Raumkurve sich auf unendlich viele Arten sowohl in
der Form (1) als in der Form (2) analytisch darstellen läßt.
Wir geben als Beispiel die Herleitung der Glei
chungen der Schraubenlinie auf dem Kreiscylinder.
Die Gleichung des letzteren sei
(4) x 2 + y 2 = a 2 ,
oder in Polarkoordinaten
x = aeosu, y = asmu.