Full text: Allgemeine Theorie der Raumkurven und Flächen (1. Bd.)

§ 5. Torsion oder zweite Krümmung. 
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die Torsion hat also für alle Punkte den Wert Null. Hieraus 
erklärt sich, warum die Raumkurven auch als „Kurven dop 
pelter Krümmung“ bezeichnet werden. Der Name „Torsions 
radius“ für q könnte die Meinung erwecken, als ob q der 
Radius eines Kreises wäre, der eine ähnliche geometrische 
Bedeutung hätte, wie der Krümmungskreis; dem ist aber 
nicht so: q ist eine rein analytische Größe. 
Zur analytischen Darstellung der Torsion benutzen wir 
die oben gemachte Bemerkung, daß dx auch der Winkel 
zweier konsekutiven Binormalen ist. Ihre Richtungskosinus 
sind X,/u,v; X + dl, ¡u + d/x, v + dv. Nach Einl. (9) erhält 
man also für den Torsionswinkel dx 
(2) dt 2 = dX 2 + dfi 2 -f- dv 2 . 
Für den Torsionsradius ergibt sich daher 
1 dx 2 dX 2 + d/x 2 -J- dv 2 
^ q 2 ds 2 ds 2 
Die Werte der Differentiale dX, d¡i, dv sind aus § 4, (3) 
zu bilden, und in (2) und (8) einzuführen. Wir schlagen 
zu diesem Zweck folgenden Weg ein: Da nach Einl. (2) 
X 2 + [x 2 + v 2 = 1, also XdX + jxd/x + vdv — 0 ist, so kann man 
statt (2) schreiben 
^ X 2 + ¡i 1 -f- v 2 X dX -f- fxd/.i -j- vdv 
XdX + jud/x + vdv dX 2 + dfx 2 -f- dv 2 
Nach Einl. (14) ist dann auch 
(4) dx 2 = 
JX V 
4_ 
v X 
2 
I 
X ¡X : 2 
'' d/x dv 
\ 
dv dX 
T 
dX dju\ 
Nun erhält man, wenn zur Abkürzung 
dx dy dz 
J = d 2 x d 2 y d 2 z 
d 3 x d 3 y d ?1 z 
gesetzt wird, durch eine ganz elementare Rechnung aus 
§ 4, (3) die Gleichung 
v 
Jr 2 dz
	        
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