§ 19. Anwendung der Diiferentialparameter etc. 109
zu integrieren und dadurch ein System geodätischer Paral
lelen zu ermitteln. Bestimmt man nun zu diesen die
Orthogonal trajektorien, so sind dies die geodätischen Linien.
Diese aber lassen sich ohne weitere Integration finden,
falls eine Lösung cp{u,v,a) von (12) bekannt ist, und
die willkürliche Konstante a noch enthält, und zwar nicht
bloß additiv. Dann läßt sich nämlich zeigen, daß
d
(13) -^cp{u,v,a) = h
mit den beiden willkürlichen Konstanten a und h die all
gemeine Gleichung der geodätischen Linien ist.
Zum Beweis haben wir nach Satz (4) nur zu zeigen, daß
d cp
V\<P>
da
ist. Dies ist in der Tat der Fall. Denn cp genügt der
Gleichung (12); da aber die rechte Seite von a frei ist, so
ist
6
da
\övj dv du
f d 9?\ 2
\du)
Führt man die partielle Differentiation nach a aus, so
erhält man eben y (95, ^
da
= 0. Also ist in der Tat die
Gleichung (13) mit den beiden willkürlichen Konstanten a
und h das allgemeine Integral der Differentialgleichung der
geodätischen Linien.
19.
Anwendung der Diiferentialparameter auf die
Deformation der Flächen.
Zum Schluß wenden wir die Differentialparameter auf
die Verbiegung der Flächen an, insbesondere zur Ent
scheidung der in § 11 noch offen gelassenen Frage, in welchem
Falle zwei gegebene Flächen ineinander deformier
bar sind. Zunächst wollen wir die schon in § 17 gemachte
Bemerkung, daß die Differentialparameter Biegungsinvarianten
sind, noch eingehender begründen.
Es seien die Linienelemente zweier Flächen F und F x ,
die aufeinander abwickelbar sind
, 1