§ 19. Anwendung der Differentialparameter etc. m
Zu diesem Zweck ist zu zeigen, wie man zwei Glei
chungen von der Form (3) erhält, mittels deren die Linien
elemente ineinander überführbar sind, und unter welchen
Bedingungen dies möglich ist.
Eine solche Gleichung erhält man sofort, wenn man
bedenkt, daß das Krümmungsmaß in entsprechenden Punkten
zweier aufeinander abwickelbarer Flächen denselben Wert
hat. Bilden wir daher für jede der beiden Flächen nach
§ 11, (9) oder (10) aus den Koeffizienten des Linienelements
das Krümmungsmaß Je, so erhalten wir durch Gleichsetzen
der gefundenen Werte
(4) Je {u, v) = Je 1 (%, t\).
Dies ist die erste Gleichung von der Form (3). Dabei
schließen wir den Fall aus, daß Je und Je 1 in allen Punkten
denselben konstanten Wert haben; in diesem Falle sind näm
lich, wie sich in Abschnitt II, § 27 zeigen wird, die Flächen
stets aufeinander abwickelbar, und zwar auf unendlich viele
Arten. Ist Je nicht konstant, so erhalten wir eine zweite
Gleichung, wenn wir z. B. setzen
(5) A'Je ==
Nun sind drei Fälle möglich
1) Die Gleichungen (4) und (5) widersprechen sich,
dann sind die beiden Flächen nicht aufeinander ab
wickelbar.
2) Die beiden Gleichungen sind voneinander unab
hängig, ohne sich zu widersprechen; in diesem Falle
kann durch rein algebraische Operationen entschieden werden,
ob die Linienelemente durch (4) und (5) ineinander transfor
mierbar sind oder nicht, ob also die Flächen aufeinander
abwickelbar sind oder nicht.
3) Die Gleichungen (4) und (5) sind voneinander
abhängig; dies ist der Fall, wenn A'Je reine Funktion
von Je, und Adieselbe Funktion von Je 1 ist, also
(6) A'* = /!(*), A i/n = №).
Dann genügen die Gleichungen (4) und (5) nicht zur
Entscheidung der Frage der Deformierbarkeit; in diesem
Falle nehmen wir zu (4) als zweite Gleichung hinzu
(7) A"Jc = AUi .