§ 32. Deformation der Regeliiächen.
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Es ist also der Fußpunkt des Minimalabstandes
auf der Erzeugenden v, der sogenannte Mittelpunkt ge
geben durch
Setzt man endlich in (4) du = — cos $ dv, u= — —, so
folgt für den Minimalabstand do selbst
Der Ort der Mittelpunkte der Erzeugenden bildet auf
der Fläche eine gewisse Kurve, die sogenannte Striktions
linie; ihre Gleichung ist durch (6) gegeben. Ist JB = 0, so
ist die Direktrix selbst die Striktionslinie. Sind JB und A
beide gleich Null, so ist die Striktionslinie unbestimmt. In
diesem Falle folgt aber aus (2) l = c 11 m = c 2 , n = c 3 , wo
c x , c 2f c 3 drei Konstante bedeuten: d. h. die Regelfläche ist
ein Zylinder.
Für abwickelbare Flächen istc?a = 0, dieselben sind
daher durch die Gleichung
A sin 2 •& — JB 2 = 0
definiert; die Striktionslinie fällt in diesem Falle mit der
Rückkehrkante zusammen.
Bemerkung. Man beachte, daß die Striktionslinie
einer Regelfläche im allgemeinen keine Orthogonaltrajektorie
der Erzeugenden ist; auch ist do nicht das Linienelement
der Striktionslinie. Man sieht dies geometrisch und analytisch
leicht ein.
§ 32. Deformation der Regelfläclien.
Wir nehmen nun an, daß das Linienelement § 31, (4)
einer Regelfläche gegeben sei und stellen uns die Aufgabe,
sämtliche Regelflächen zu finden, denen dieses Liuienelement
zukommt. Die Lösung ist ziemlich einfach. Da nämlich
A, JB, cos$ drei gegebene Funktionen von v sind, so sind
aus den 5 Gleichungen § 31, (2) und (3) die Größen l, m, n;
x t , y v 0 1 als Funktionen von v zu bestimmen. Da eine von
diesen willkürlich bleibt, so folgt der