§12. Beispiele für die Deformation. 69
selbst war, so ist jetzt nach (4) v = u x die Gleichung derselben.
Setzen wir noch
(6)
2
dv = v 1 ,
so wird v eine Funktion von v 1 , die mit a bezeichnet sei,
und es folgt
ds 2 = du x + (% — a) 2 dv\,
oder mit Weglassung der Indices
(7) ds 2 = du 2 + (u— a) 2 dv 2 .
Auf diese Form kann also das Linienelement jeder ab
wickelbaren Fläche gebracht werden. Dabei ist a eine
Funktion von v allein; u — a ist die Gleichung der Rückkehr
kante, v = konst. sind die Erzeugenden der Fläche, u = konst.
ihre Orthogonaltrajektorien, also nach Bd. I, § 12, Satz 1
die Evolventen der Raumkurve. Um nun die Überein
stimmung mit dem Liuienelement der Ebene herzustellen,
benutzen wir die Minimallinien der Fläche. Aus (7) haben
wir als ihre Differentialgleichungen
du~\-i(u— a)dv = 0, du — i {u—a)dv = 0.
Für diese Gleichungen ist aber e iv , bezw. e~ iv ein
integrierender Faktor und wir können also setzen
dx J r idy = e iv [du-\-i{u— a)dv],
dx — idy = e~ iv [du — i (u — a) dv],
oder integriert
x-\-iy — ue iv — ijae iv dv,
x — %y = ue~ iV ae~ iV dv.
Durch (9) ist jedem Flächenpunkt (u,v) ein Punkt {x, y)
der Ebene zugeordnet und umgekehrt. Aus (8) ergibt sich
durch Multiplikation
(10) dx 2 + dy 2 — du 2 + (u — o) 2 dv 2 .
Aus (10) folgt, daß das Linienelement der Ebene durch
die Abbildungsformeln (9) in das der abwickelbaren Fläche
transformiert wird. Damit ist aber nach § 11, Satz 1 ge
zeigt, daß die von den Tangenten der Raumkurve erzeugte
Fläche auf die Ebene abwickelbar ist.