70 !• Abschnitt. Untersuchung von Flächen in Parameterform.
Trennt man in (9) den reellen und imaginären Teil
mittelst der Gleichung ei* - ” = 0030 +¿sin?;, so erhält man
die Abbildungsgleichungen in reeller Form
(11)
Man zeigt auch mit Benutzung dieser Formeln leicht,
daß durch Einführung von u und v als Parameter das Linien
element der Ebene die Form (7) annimmt. Setzt man in
(11) ?; = konst., so erhält man die Gleichung einer Geraden.
Die Erzeugenden der Fläche bleiben also bei der Abwicklung
Geraden. Ebenso läßt sich leicht aus (11) nachweisen, daß
diese Geraden von den Kurven u — konst. überall orthogonal
geschnitten werden, und daß die Kurve u = a die Enveloppe
der Geraden v = konst. ist.
Durch Anwendung der Gaußschen Formel § 11, (13)
auf (7), oder auch direkt aus dem Gaußschen Satz § 11,
S. 66 ergibt sich
Satz 1. Die abwickelbaren Flächen haben in
allen Punkten das konstante Krümmungsmaß Null.
Bemerkung. Es ist nicht ohne weiteres auch das Um
gekehrte klar, daß jede Fläche mit konstantem Krümmungs
maß = Null in die Ebene abwickelbar ist. Zum Beweis
nehmen wir die Minimallinien zu Parameterkurven und er
halten nach § 7, (10) für das Linienelement
(12)
ds 2 = 2 F du dv.
Nach § 11, (14) ist dann
1 6 2 lg F
F dudv
Hieraus folgt leicht F= UV, wo ü Funktion von u,
V Funktion von v allein ist. Das Linienelement der Fläche
hat also die Form
(13)
ds 2 = 2 UV dudv.
Setzt man nun
/ Z7]/2 du = x + iy, ¡V]/2dv = x— iy,
so geht (13) über in
(14)
ds 2 = dx 2 -j- dy 2 .