§ 15. Mainardische (Codazzische) Gleichungen. 89
Daraus folgt der
Satz 2. Auf einer Fläche von konstantem Krüm
mungsmaß ist der Flächeninhalt eines geodätischen
Dreiecks dem Uberschuß seiner Winkelsumme über
zwei Rechte proportional.
Speziell für die Kugel vom Radius = 1 (k = c= 1) folgt
J — a -(- ß + y — n,
eine Gleichung, welche die bekannte Beziehung zwischen
dem Inhalt eines sphärischen Dreiecks und seinem sphärischen
Exzeß enthält.
§ 15. Mainardische (Codazzische) Gleichungen.
Bonn et scher Satz.
Die Gaußsche Gleichung § 11, (9) bezw. (10) drückt
DD"—D' 2
das Krümmungsmaß h = —~JT2~ durch E, & und
ihre Differentialquotienten aus und zeigt also, daß die sechs
Fundamentalgrößen E, F, G; 7), D', D" nicht unabhängig
voneinander sind. Die Gaußsche Gleichung ist aber nicht
die einzige, welche zwischen diesen sechs Größen besteht;
vielmehr lassen sich ihr noch zwei andere an die Seite
stellen, welche von Mainardi (1856) herrühren. Man nennt
sie wohl auch die Codazzischeu Gleichungen. Sie ergeben
sich am einfachsten durch Differenzieren der Gleichungen
§ 2, (13). Man erhält so
dD
d 3 x
's^ida
d 2 x
dv
a
du 2 dv
du
du 2 ’
dD'
v fl
d 3 x
, 's^ida
d 2 x
du
x, a
du 1 dv
1 du
dudv ’
dD'
d 3 x
S^ida
d 2 x
dv
~2j a
du dv 2
+ du
du dv ’
dD"
v a
d 3 x
d 2 x
du
/, a
du dv 2
J du
dv 2
Zieht man die zweite dieser Gleichungen von der ersten
und die dritte von der vierten ab, so erhält man nach § 2,
(13) und (20)