Full text: Gründliche und vollständige Anleitung zur praktischen Stereometrie (Fünfter Teil)

2. Freylich sind die Fässer nicht immer so 
genau gearbeitet, daß sie innen eine stetige und 
vollkommene Ründung darstellten, weil die 
Dauben bald etwas dicker bald etwas dünner 
sind, auch nicht durchaus immer von gleicher 
Krümmung ausfallen, und daher ander innern 
Faßfläche bald hie bald dort mit ihrer Dicke 
etwas hervorstehen, und eine unregelmäßige 
von der Continuitat mehr oder weniger ab 
weichende innere Fläche bilden. 
3. Aber man setzt diese und mehr andere 
in der Ausübung unvermeidliche Abweichungen 
von einer regelmäßigen innern Bildung des 
Fasses beyseite, und nimmt an, daß die innere 
Fläche vollkommen diejenige Ründung haben 
würde, die ihr als einer geometrischen unun 
terbrochenen, durch die Umdrehung einer an 
genommenen Faßlinie um ihre Are entstande 
nen Fläche, entsprechen müßte, und sucht nun 
die Regeln zu bestimmen, nach dieser oder 
jener Voraussetzung in Absicht auf die Faß 
linie oder Krümmung der Dauben, den Inhalt 
des Fasses mit möglichster Genauigkeit zu er 
halten, und auch dabey die Vorschriften mög 
lichst einfach für die Ausübung einzurichten, 
weil diejenigen, welche sich mit dem so genann 
ten Visiren der Fässer abgeben, oft weder 
Kenntniß genug haben, nach etwas zusammen 
gesetzten Formeln zu rechnen, noch auch würk- 
ich
	        
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