2. Freylich sind die Fässer nicht immer so
genau gearbeitet, daß sie innen eine stetige und
vollkommene Ründung darstellten, weil die
Dauben bald etwas dicker bald etwas dünner
sind, auch nicht durchaus immer von gleicher
Krümmung ausfallen, und daher ander innern
Faßfläche bald hie bald dort mit ihrer Dicke
etwas hervorstehen, und eine unregelmäßige
von der Continuitat mehr oder weniger ab
weichende innere Fläche bilden.
3. Aber man setzt diese und mehr andere
in der Ausübung unvermeidliche Abweichungen
von einer regelmäßigen innern Bildung des
Fasses beyseite, und nimmt an, daß die innere
Fläche vollkommen diejenige Ründung haben
würde, die ihr als einer geometrischen unun
terbrochenen, durch die Umdrehung einer an
genommenen Faßlinie um ihre Are entstande
nen Fläche, entsprechen müßte, und sucht nun
die Regeln zu bestimmen, nach dieser oder
jener Voraussetzung in Absicht auf die Faß
linie oder Krümmung der Dauben, den Inhalt
des Fasses mit möglichster Genauigkeit zu er
halten, und auch dabey die Vorschriften mög
lichst einfach für die Ausübung einzurichten,
weil diejenigen, welche sich mit dem so genann
ten Visiren der Fässer abgeben, oft weder
Kenntniß genug haben, nach etwas zusammen
gesetzten Formeln zu rechnen, noch auch würk-
ich