Full text: Ueber die nach Kreis-, Kugel- und Cylinder-Functionen fortschreitenden Entwickelungen, unter durchgängiger Anwendung des Du Bois-Reymond'schen Mittelwerthsatzes

Neumann, Dr. F., Vorlesungen über die Theorie des Mag 
netismus namentlich über die Theorie der magnetischen Induktion. 
[VIII u. 116 S.] gr. 8. 1881. geh. n. Ji. 3.60. 
Diese Vorlesungen beginnen mit einfachen Expositionen über die magnetischen 
Momente, die magnetische Axe, das magnetische Potential, etc., besprechen dabei gelegentlich 
die bekannte P oi ss on-Gauf s’sche Methode zur Bestimmung des Erdmagnetismus, und 
gehen sodann über zur Theorie der magnetischen Induktion, wobei der Reihe nach 
zuerst der Fall behandelt wird, dafs die inducierenden Kräfte von der Zeit unabhängig sind, 
sodann der allgemeinere Fall, dafs dieselben gegebene Funktionen der Zeit sind. 
Hierauf werden diese theoretischen Expositionen auf mehrere spezielle Fälle in An 
wendung gebracht, namentlich auf den Fall, dafs der inducierte (etwa aus weichem Eisen 
bestehende) Körper eine Kugel, oder eine Hohlkugel, oder ein Ellipsoid (insbesondere 
ein Eotations-Ellipsoid) ist; während gleichzeitig als inducierende Ursachen bald der Erd 
magnetismus, bald ein gegebener Stahlmagnet, bald endlich ein System elektrischer 
Ströme in Betracht kommt. Auch schliefsen sich an diese Untersuchungen wichtige Be 
merkungen an über experimentelle Methoden, z. B. über die Bestimmung der mag 
netischen Induktions-Konstante, ferner über die Messung der Inklination (des Erdmagnetismus) 
mittelst horizontaler Ablenkungen einer Kompafsnadel etc. Daneben wird beiläufig ge 
zeigt, in welcher Weise man einen Multiplikator, durch geeignete Anordnung seiner elektrischen 
Stromwindungen, in eine wirkliche Tangentenboussole, nämlich in ein Instrument ver 
wandeln kann, bei welchen die trigonometrische Tangente des beobachteten Ablenkungswinkels 
von der vorhandenen Stromstärke wirklich nur durch einen konstanten Faktor sich unter 
scheidet. Denkt man sich nämlich ein System elektrischer Kreisströme, die alle auf ein und 
derselben Kugelfiäche liegen, und mit irgend welchen Parallelkreisen dieser Fläche zusammen 
fallen, so wird man, wie in dem vorliegenden Werk exponiert ist, jene Parallelkreise stets 
in solcher Weise auszuwählen im Stande sein, dafs die von dem elektrischen Stromsystem auf 
einen magnetischen Massen punkt ausgeübte Kraft innerhalb jener Kugel fläche ihrer 
Stärke und Richtung nach konstant bleibt. 
Schliefslich wird das allgemeine Problem der magnetischen Induktion auf die Er 
mittelung einer gewissen „charakteristischen Funktion“ reduciert, welche nur noch 
von der Oberfläche des inducierten Körpers abhängt, und welche daher für das Problem der 
magnetischen Induktion von derselben fundamentalen Bedeutung sein dürfte, wie die 
bekannte Gr een sehe Funktion für die Probleme der elek tri s ch e n Induktion.
	        
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