Full text: Die Bauformenlehre (3. Band)

    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
    
  
  
  
  
   
   
  
   
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eine in der Hóhe befindliche Gliederung — Gurtgesimse, Hauptgesimse — eine 
um so mehr der Vertikalen sich nähernde Profilierung erhalten können, je höher 
sie sich über dem Beschauer befindet. Je höher ein Gesimse angebracht ist, um 
so energischer und kräftiger muss aber auch seine Profilierung gehalten werden 
und es ist recht wohl möglich, zwei in verschiedener Höhenlage angeordneten 
Gesimsen gleiche Höhe zu geben; es muss dann aber die Profilierung des höher 
befindlichen Gesimses einen entsprechend kräftigeren, energischeren Ausdruck 
erhalten als das tiefer liegende (vergl. Fig. A und B). 
Die Sockelgesimse. 
(Hierzu die Figuren 1 bis 17.) 
Der Sockel der Gebäude ist eine vor die aufgehende Mauerflucht vor- 
springende, aus einer oder mehreren Schichten bestehende Platte, welche den 
Fuss des Gebäudes bildet. Die durch ihn bewirkte äusserliche Mauerverstärkung 
soll den Eindruck hervorrufen, dass das Gebäude auf dem Erdboden sicher auf- 
ruht. Als weitere Aufgabe fällt ihm gewöhnlich die Aufnahme der Kellerfenster 
zu, oft ist er auch durch Eingangsthüren und bei Ladenbauten durch die Schau- 
fenster durchbrochen. 
Die Horizontalgliederung des Sockelgesimses — welche in Höhe des Fuss- 
bodens im Erdgeschosse anzubringen ist — soll das Gebáude sichtbar vom Erd- 
boden trennen. 
Die Vermittelung zwischen vortretendem Sockel und aufgehendem Mauer- 
werk geschieht in der einfachsten Weise durch eine mehr oder minder steil 
gestellte Schräge (Fig. 1 und 2). Um zu verhindern, dass das Wasser an dem 
Sockelmauerwerk herunterläuft, ordnet man zweckmässig unter der oberen ab- 
deckenden eine gegen diese unter rechtem Winkel zuriicktretende Schrige (Fig. 3 
und 4), oder noch besser eine die Wasserschrüge unterschneidende Hohlkehle, 
eine Wassernase (Fig. 5 und 6) an, die für reichere Ausführung die Formen 
annehmen kann, welche in den Bildern 7, 13 und 14 gegeben sind. 
Bei reicheren Sockeln des romanischen und gotischen Stiles schliesst der 
Sockel nach oben mit einer, aus der attischen Basis abgeleiteten Gliederung 
(siehe Fig. 8 und 15) ab, oft jedoch unter Weglassung des einen oder anderen 
Gliedes, so dass das Gesimse häufig nur aus einem Wulste und einer Hohlkehle 
besteht (siehe Fig. 10, 11, 12 und 16). 
In den Figuren 16 und 17 ist die Ecke eines  Gebüudesockels in Ansicht 
und Vertikalschnitt dureh das Kellerfenster dargestellt. 
Die Gurtgesimse. 
(Hierzu die Bilder 18 bis 43). 
Die Hóhenlage der Gurtungen entspricht meist der Gebàlklage im Innern 
der Gebäude; sie heissen dann Stockgurte oder Gurtgesimse. Sie können 
jedoch auch in Hóhe der Fenstersohlbánke liegen und heissen dann Brüstungs- 
gurte oder Brustgesimse. Kommen in ein und demselben Stockwerke beide 
Gurtarten zur Anwendung, so muss das in Hohe der DBalkenlage befindliche 
dominieren; es erhält die grössere Höhe und die bedeutendere Ausladung. 
  
  
  
  
 
	        
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