Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

   
  
  
  
  
Querschnitt und Material der Kanäle. ‘945 
1 Zement, 2 Sand, 3 oder 4 Kies. Aus zahlreichen Beispielen ergiebt sich eine 
Gewölbedicke von 1/, bis !/, der Lichtweite, bei Lichtweiten unter 50 m bis zu 
1/,, nämlich: 
bei Weiten: 20 46 60 80 100 120 140 m 
die Gewölbdicke: 4-5 6-8 9-12 12-15 15—18 17-20 20—23 „ 
Für die Pariser Kanäle, zwischen 1,6 und 2,4 m Weite, wurde !/, der 
letzteren als Gewölbdicke genommen, und neuerdings ist man bei grösseren 
Spannweiten, wo das Material vollständiger ausgemützt werden kann, auch schon 
mit Y,, der Spannweite ausgekommen, Fig. 59. Die Wandstärke wird 
sowohl bei Kreis- als bei Eiprofil in der Regel gleichförmig ringsum geführt, 
nur an der Sohle eine Abplattung genommen (Fig. 45, 65), die sich bei weichem 
Boden bis zu voller Breite ausdehnt (Fig. 52). 
Herstellung ausserhalb oder innerhalb der Baugrube, jenes entweder durch 
Bezug aus Fabriken, oder in eigener Regie. Ausserhalb der Baugrube 
werden runde Profile bis 1m, 
Fig. 63. Fig. 64. eiförmige bis 0,5 oder 0,6 m 
ee ni Ze! Weite aus einem Stück erzeugt 
BEN (Fig. 64). Baulänge der einzel- 
nen Stücke 1—1,5”, Längenver- 
bindung mit einfachem Falz, alle 
Fugen mit Zement, auch wohl 
aussen noch mit Zementwülsten 
gedichte. Grössere eiförmige 
Querschnitte bis zu 1 m Weite 
bestehen aus 5 Schalen (Fig. 45, 
welche nach der Länge in Ver- 
band gesetzt sind. Hierbei wäre 
dann der Scheitel zu verstärken, 
weil eigentliche Widerlager 
fehlen, und daher Biegungs- 
festigkeit beansprucht wird, 
immerhin erregt dieser Aufbau 
eher Zweifel an der Stabilität, 
als fugenlose Kanäle. 
Aus dem neuesten Prospekt 
von Dyckerhoff und Widmann 
giebt nachstehende Tabelle die 
Abmessungen von Betonkanälen, 
welche auf eingehenden Festig- 
keitsversuchen beruhen. 
0. 35° 30°.240:.58::60 580° 100 
ee 
a 
Bas bu 0a 
  
nWaea.. . ie 
Dicke im Scheitel — — 3 
an Kämpfer — — 3 
| = an der Sohle 2. 
Siprofil ” 
I 
Gewicht, kg pr. m. — — 91 133 157 276 521 675 1036 1600 
Kreisprofl „ 5 2 36 60 88 116 192 271 371 582 805 
Um Betonkanäle innerhalb der Baugrube zu erzeugen, stampft man die 
Masse zwischen sorgfältig ausgehobene Erdwände und ein dem Lichtprofil ent- 
sprechendes Holz- oder Eisen-Gerippe mit Blechüberzug, bald für das ganze 
Profil auf ein mal, bald in zwei Abtheilungen, Fig. 65 und 66. Es werden in 
der Regel jeweils 2—3 m lange Strecken hergestellt, die Form wird einerseits 
von dem schon fertigen Kanalstück, anderseits mittelst eines Rahmens von der 
Baugrube getragen. Das Vorziehen der Form in die folgende Strecke kann 
durch Zerlegen erleichtert werden.!) 
Betonkanäle innen zu verputzen ist unrichtig, weil der Verputz nie so 
haltbar ausfallen kann, wie ein gegen Metallformen gestampfter Beton, und 
sich sorar wieder ablösen, daher nur ein Glattstreichen oder Abreiben mit 
  
1) Chailly a. a. O. S. 189% 
    
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
  
  
    
      
     
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