Object: Handbuch der Mineralogie (4. Theil, 1. Band)

98 Allgemeine Oryktognoste. 
gerade rhomboidische, das klmorhombische und die Oblong 
oktaeder, wiewohl wenigstens die letzteren nur scheinbar 
einfache Crystalle sind. Rechnet man endlich zu den einfachen 
Cryftallformen alle Formen mit gleichnamigen, wenn auch 
noch so vielen, Flächen, so hat man noch eine dritte 
Classe solcher einfacher Cryftallformen anzunehmen, welche 
mehr als 8, und zwar 12 bis 48> sämmtlich gleichnamige 
Flächen zu ihrer Begrenzung haben. In diese dritte und 
letzte Elaste gehören dann folgende Formen : 1) mit 12 Flä 
chen: das Dihexaeder, Granatoeder, Pyritoeder, Trape- 
zoiddodekaeder, Pyramidentetraeder und die rhvmboedrische 
Pyramide; 2) mit 16 Flächen: das quadratische Dioktaeder; 
3) mit 24 Flächen : das Leucitoeder, der Pyramidenwürfel, 
das gebrochene Granatoeder, das Pyramidenoktaeder, das 
gebrochene Pyramidentetraeder und gebrochene Pyritoeder; 
4) mit 48 Flächen: das Pyramidengranatoeder. 
2- Grundformen und abgeleitete Formen. 
54. 
Die einfachen Cryftallformen können nun auch zugleich 
Grundformen seyn, d. h. einer Reihe anderer Gestalten 
'zuM Grunde liegen, so daß sie die letzten sind, auf die man 
bey der Analyse gewißer Cryftallformen kommt. Diejenigen 
Formen, welche aus jenen hervorgehen, heißen dann ab 
geleitete. Nicht alle einfachen Formen sind Grundformen, 
vielmehr giebt es auch einfache Formen, welche sich immer 
nur als abgeleitete gegen gewiße Grundformen verhalten, 
wie z. B. fast alle einfachen Formen der dritten Classe 
(§. 53 ) Ferner erscheinen selbst auch einige einfache For 
men der ersten Classe (z. B. der Würfel, das Oktaeder re.) 
nur in Beziehung auf gewiße Gattungen als Grundformen, 
in Beziehung auf andere dagegen wieder als abgeleitete, 
woraus erhellt, daß der Begriff einer Grundform nur ein
	        
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