Full text: Anfangsgründe der allgemeinen Grössenlehre, und decadischen Arithmetik (Erster Band)

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Viertes Hauptstiick 
Erklärung. 
709. §. Bisher haben wir die geometrischen Proportionen 
überhaupt betrachtet, und diejenigen Eigenschaften festgesetzt, 
welche sie in jedem Falle haben sollen, es mögen ihre Glieder 
wie immer beschaffen seyn. Man pflegt aber alle geometrische 
Proportionen in discrete und stetige einzutheilen: bei jenen kom 
men lauter ungleiche Glieder vor; bei diesen sind dagegen die 
mittleren Glieder einander gleich, wie bei a:bnb:c. Eine ste- r 
tige geometrische Proportion hat darum nur drei ungleiche Glie 
der, zwei äussere a, c, und ein zweimal vorkommendes mittle 
res b. 
710. §. Zusatz. Bei jeder stetigen Proportion a:bsb:e 
ist (6dö. §.) actrbbrrb 2 , nämlich das Product aus den beiden 
äusseren Gliedern so gross als das Quadrat des mittleren Glie 
des. Daher auch V acnb: das mittlere Glied ist daher der Qua 
dratwurzel des Products aus den beideh äusserenGliedern gleich. 
Und b 2 dividirt durch a oder c gibt c oder a zum Quotienten , 
das heisst: wenn man das Quadrat des mittleren Gliedes durch 
das erste oder dritte Glied dividirt; so erhält man das dritte > 
oder erste Glied zum Quotienten 
Lehrsatz. 
711. §• Bei gleichen Verhältnissen unter lauter gleich 
artigen Grössen muss jedes einzeln genommene Verhältniss 
dem Verhältnisse der Summe aller vorderen Glieder jener 
Verhältnisse gegen die Summe ihrer hinteren Glieder gleich 
seyn. 
Beweis. 1. Seyen a:b, c:'d, e: f, g:h, ---u: v, x:z ein 
ander gleiche Verhältnisse unter gleichartigen Grössen a, b, c, d, 
e, f, g, h, u, v, x, z. Wenn da's Verhältniss ( a+o + e+g + - j- 
u+x):( b+d+f+h +—+v+z ) der ebenfalls gleichartigen Summen ? 
(ö5. §.) nur einem unter jenen Verhältnissen gleich ist; so.muss 
dasselbe allen übrigen einzeln genommenen Verhältnissen gleich 
seyn (700. §.): jenes lässt sich nun so darthun. 
2. Aus a:b = c:d folgt a:c = b:d wegen der Gleichartigkeit 
der Glieder (694* §•); daher (a+c): (b+d) = a : b nach (704. §. 
3. Man habe ferner n an der Zahl gleiche Verhältnisse a:b = 
«:d— e:f=--* = p:q, und nehme an , bei ihnen sey wirklich 
( Ä+C+
	        
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