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dens sind. Daraus sieht man, daß eine Einheit eigentlich noch
keine Zahl sey/ aber sie ist das Element/ die Stamme
große aller Zahlen.
§. 5. Diejenige Wissenschaft/ die die Eigenschaften der
Zahlen untersucht/ und lehret, wie man aus bekannten Zahlen
unbekannte finden könne, die zu den bekannten ein bestimmtes
Verhältniß haben, heißrArithmetik, Zifferrechenkunst,
oder allgemein die Rechenkunst. Allgemein genommen aber
ist Rechnen ein bloßes Trennen und Sammeln von Einheiten.
tz. 6. Es sind nicht mehr als Zehn Zeichen erforderlich,
um jede noch so große Zahl darstellen zu können.
Diese find folgende:
i bedeutet eine Einheit oder Eins.
2
V
zwey Einheiten
»
Zwey.
3
drey
»
»
Drey.
4
vier
»
»
Vier.
5
»
fünf
»
»
Fünf.
b
»
sechs
»
»
Sechs.
7
sieben
»
9
Sieben-
8
V
acht
9
»
Acht.
9
V
neun
»
Neun.
0
»
keine Einheit
9
Null.
tz. 7. Die Null zeigt gar keine Größe an, ist daher auch
keine Zahl, sondern wird erst, gleich der Eins, eine Zahl in
Verbindung mit andern Zahlen. Die Ziffern 2, 3, 4, 6, 6,
7, 8, 9 find aber schon Zahlen, denn sie begreifen schon Meh
rere Einheiten in sich. Die größte Zahl, die man mit diesen Zei
chen ausdrücken kann, ist 9. Damit es nun möglich werde, jede
andere Zahl auszudrücken, so gibt man der Ziffer noch einen
Orts- oder Local-Werth; daher man sagen kann, jede Ziffer
habe einen doppelten Werth, nämlich jenen ihres Zeichens oder
Figur, und jenen des Ortes oder der Stelle.
§. 8. Will man irgend eine Ziffer in die zweyte Stelle
bringen, so seht man ihr eine Null vor; soll sie in der dritten
stehen, so werden zwey Nullen vorgesetzt; soll sie in der vier
ten Stelle stehen, so setzt man drey Nullen vor, u. s. w.
Wenn man nun eine Ziffer um eine Stelle links rückt, so wird
sie das Zehnfache von sich selbst, oder der nächst vorhergehenden
Stelle; man heißt dieses das deeadische Zahlensystem.