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(französisch règle conjointe , italienisch regola congiunta).
Auch kommt sie unter der Benennung Reesischer Satz vor, weil
ihre Erfindung einem gewissen K. I. van Rees, einem Hollän
der, zugeschrieben wird; indessen soll sich schon früher Petrus
A p i a n u s (auch B i e n e w i tz und Bennewitz genanrN), wel
cher im Jahre 1624 Professor der Mathematik in Ingolstadt
war, dieses Verfahrens bedient haben.
Es ist nicht zu läugnen, daß diese Rechnungsart viele Be
quemlichkeiten gewährt, da man, wenn einmahl der Faden ange
knüpft ist, ihn nicht leicht verlieren kann; indessen soll man sich
derselben auch ohne Noth nicht bedienen, da man in manchen
Fällen durch eine einfache Multiplikation oder Division in Deci
malen oder durch eine wälsche Practrk weit leichter zum Ziele
kommt. Der geübte Rechner weiß sich in allen Fällen zu helfen,
und er wählt immer nur dasjenige Verfahren, das ihn am schnell-
sten zum Ziele führt.
Man könnte in häufigen Fällen den berühmten Kettensatz
und selbst die Proportion entbehren, wie folgendes Beyspiel
zeigt:
II. Beyspiel.
Wie viel Kreuzer C. M. beträgt 1 Real de plata, wenn 8
Reales de plata =1 peso de plata oder alten Wechsel - Piaster,
wenn I peso de plata — 35 dl. oder Pences Sterl., wenn
240 dl. Srerl. = 1 Llvr. Sterl., wenn 1 Livr. Sterl. = 3b ßl.
vläm., wenn 8ßl. vlam.---3 Mark Banko, wenn 200 Mk. Bko.
= »45 fl. C. M. sind?
Als Kette angesetzt steht diese Aufgabe so:
x kr. C. M. gilt
wenn Reales de pl. 8
wenn peso de pl. 1
wenn dl. Srerl. 240
wenn Livr. Sterl. ,
wenn ßl. vl. 8
i Real de pl.
i peso de pl.
35 dl. Sterl.
i Livr. Sterl.
36 ßl. vl.
3 Mk. Bko.
wenn Mk. Bko. 200
.45 fl. C.M.
wenn fl. C. M.
1 60 kr. C. M.
Oder kürzer angesetzt:
C. M.
1 Real de pl
8
35 dl. Sterl.
240
3b ßl. vl.
6
3 Mk. Bko.
200
145fl. C.M.
60 kr. C. M.
x =
10*705 kr.