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kostspieligen Waaren wird die Tara r eale sehr genau gerechnet.
So wird z. B. die Cochenille in Säcke gepackt, und diese wieder
in eine Ochsenhaut eingenäht, und in ein Fäßchen gepackt, wel
ches man zusammen eine Suron nennt. Hier wird Sack und
Suron genau tarirt; bey noch feineren Waaren, z. B. Moschus,
wird die Tara sogar auf Quinte! bestimmt.
Bey verschiedenen Waaren wird noch ein anderer Abzug ge
stattet, der Gutgewicht auch Sopratara heißt, und
gewöhnlich und ist. Z. B. in England und Hamburg bey
Zucker, Kaffee u. s. w. Die verschiedenartigsten Formen von
Berechnung der Tara kommen in Venedig vor.— In den soge
nannten Platz - Preislisten, die die dortigen Sensalen abdrucken
lasten, sind sie alle bemerkt.
Berechnung der Tara.
340. Ist die Tara reale gegeben, so zieht man sie vom
Sporeogewicht ab, der Unterschied ist das Nettogewicht.
Ist die Tara Procentweise gegeben , so multiplicirt man daZ
Bruttogewicht mit den Procenten, und dividirt das Produkt durch
100, der Quotient gibt die Tara, die nun wieder vom
Sporeogewicht abgezogen das Nettogewicht gibt.
Berechnung d e s Gutgewichtes.
341. Wenn die wirkliche Tara gegeben ist, so zieht man
die Tara früher ab, und berechnet erst das Gutgewicht von dem,
was geblieben ist. Ist die Tara procentweise gegeben, so be
haupten Einige, man mäste eher die Procente abziehen, und nun
erst das Gutgewicht berechnen; Andere aber behaupten, man
müsse auch das Gutgewicht vom Bruttogewichte berechnen. Es
wird kein allgemein geltendes Gesetz und keine Gleichförmigkeit
unter den Handelsleuten beobachtet; denn jedem steht es frey,
seinen Käufer so viel zu begünstigen, als er will. Traut also
der Verkäufer dein Gewichte der Waare nicht, und will den Käufer
mehr sichern, so wird er ihnl die Berechnung des Gutgewichtes
vom Bruttogewicht gestatten. -
Z. B. 4 Fässer Waaren haben folgendes Bruttogewicht und
Tara, man soll das Nettogewicht finden.