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was aber nicht der Fall wäre, wenn der Wiener Kommissionär
kein Del er-eäere berechnet hätte. Natürlich müssen Kommissionär
und Eigenthümer der Waare früher einverstanden seyn. Wer
viel rn Kommission sendet, also viel zu verdienen gibt, den
wird man auch mehr begünstigen und ihm weniger Kommission berech
nen, als einem andern, mit dem man selten ein Geschäft macht.
4) Wenn der Kommissionär eine solche Kommission-Waare
Jahre lang auf dem Lager hat, ohne einen Käufer zu finden, so
berechnet man noch einen Abzug, der Magazinage oder Lagerzins
heißt. Hat der Kommissionär eine bedeutende Summe für die
Fracht ausgelegt, und bringt die Fracht erst bey Ertheilung der
Verkaufsrechnung in Abzug, so berechneter auch noch das In
teresse für das ausgelegte Geld der Fracht.
5) Wenn ein Kaufmann A in Wien von einem Kaufmanns
Din Augsburg Waaren zugesandt bekommt, und sie für Rechnung
eines andern Kaufmanns 6 in Straßburg dem Kaufmanne D in
Brody sendet, so ist A zu Wien zwar auch Kommissionär, heißt
aber in dieser Beziehung, Spediteur, In diesem Falle berechnet
er für seine Bemühung und Verantwortlichkeit auch eine gewisse
Provision, und diese richtet sich nach dem im Handelshause ein
geführten Gebrauche. Man berechnet von jedem Fasse, Kiste,
Ballen u. s. w. groß oder klein einige Groschen, oft aber von
jedem Spopco-Ctr. einige Kreuzer.
Vierter Abschnitt.
Interesse - Rechnung.
tz. 347. Das Geld, welches man einem Andern unter der
Bedingung leiht, daß er dafür etwas wieder in Geld Bestimmtes
entrichte, heißt Kapital; dasjenige Geld aber, das für den
Gebrauch dieses Kapitales bezahlt wird, heißt Interesse oder
Zins. Derjenige aber, der einem Andern sein Geld zum Gebrauche
überläßt, ist der Kapitalist oder Darleiher; derjenige, der
vom geliehenen Gelde Gebrauch macht, ist der Schuldner
oder Debitor. Gleich bey Aufnahme eines Geldes kommen
Geber und Nehmer überein, wie viel dieser jenem für den jährli
chen Gebrauch von lyofl. zu bezahlen habe; dieses hat den be
sondern Nahmen Procente(^). Man nennt dieses auch in
einigen Gegenden den Zinsfuß. Der Ausdruck, dieser oder
jener läßt sich sein Geld zu 5, 6, 7^ verintereffiren, heißt: Er
bekommt für jede 100 fl., die er einem Andern zum Gebrauche
überläßt, auf 1 Jahr 5, 6,7 s!. Interesse. Dieser Zinsfuß