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A n merk u n g. Es wurde nach der ersten Ziffer deö Quo
tienten der Decimalpunkt gesetzt, weil man voraussetzt, daß der
jenige, der die Rechnung anstellt, wissen müsse, daß der Werth
eines Pfund Indigo nicht eine sstellige Zahl seyn kann, mithin
unter 10 fallen müsse. — Weiß es der Rechner nicht, so kann er
doch bey dem ersten Blicke schließen, daß der Preis pr. 11 ßl. vläm.
sich unmöglich auf eine 2stellige Zahl calculiren könne.
II. Nun sollte man berechnen, wie hoch sich eine andere
Sorte Indigo, die im Hamburger Preiszettel zu 187 ßl. notirt
ist, calculire, vorausgesetzt, daß die übrigen Bedingniffe die
nähmlichen bleiben, wie oben angenommen wurde.
Man braucht hier keine neue Rechnung anzustellen, denn
der gefundene Preis ist eine Schlüsselzahl, aus der sich andere
Preise herleiten lassen; denn der gefundene Werth 8*296 fl. wird
sich natürlich nach dem Verhältnisse von 11 : 184 andern müssen.
Die Frage ist: In welche Zahl wird die Zahl 3*296 übergehen,
wenn 11 in 18 i übergeht? und man hat:
ii : 18^ = 3*296 : x
x = 5*643 st. =3 5 st. 32 4 kr.
6. Schlüsselzahlen bey KetLenrechnungen.
tz. 873. Eine Schlüsselzahl heißt man diejenige Zahl, die
zur Bestimmung anderer Zahlen dient, ohne daß man nöthig
hat, eine neue Rechnung anzustellen. — So ist z. B. der Werth
eines Pfundes Indigo pr. 18 f ßl. ohne eine neue Rechnung aus
dem bekannten Werthe eines Pfundes pr. 11 ßl. bestimmt worden.
— Die Zahl 3*296 könnte man in dieser Beziehung eine Schlüs
selzahl nennen. Mehr Vortheil für die Praxis gewährt folgende
Methode, sich Schlüsselzahlen für Preisbestimmungen, die aus
einerley Kettensatz hergeleitet werden, zu bilden:
1) Man mache den Kettensatz vollkommen auf gewöhnliche
Art, und streiche nach dem fertigen Ansätze die Zahl durch, oder
setze 0 an ihre Stelle, welche den Preis ausdrückt, aus welcher
der neue Preis hergeleitet werden soll.
2) Nun wird weiters ganz so verfahren, als ob kein Glied
der Kette weggelassen worden-wäre, und die unbekannte Zahl x
in einer mehrstelligen Decimalzahl entwickelt. Diese gefundene
Zahl wird natürlich um so vielmahlzu klein seyn, als die Zahl
groß ist, die man weggelassen hat.
3) Mit der weggelassenen Zahl multiplicire man die entwickelte
Decimalzahl, und man erhalt im Produkte das gesuchte Resultat.