Münzkunst unterscheidet man daher die feine, auch weiße
Mark genannt, von der legirten, rauhen, beschickten oder
schwarzen Mark. Bey Gold- und Silbermünzen heißt der
fein e G ehalt des Münzstückes auch noch das Korn. Der
Zusatz hat keinen besondern Nahmen. Das Gewicht des ganzen
Münzstückes wird Schrot genannt.
Die Feinheit des Goldes wird in Karaten ausgedrückt.
Das Gewicht, womit diese Feinheit bestimmt wird, heißt die
Probemark, auch verjüngte oder symbolrsch e Mark.
Diese Mark wird bey der Bestimmung des Goldes in 24 Karate,
das Karat in 12 Probegrau getheilt. Also hat die Probemark 288
Probegran. Man sagt daher nicht 24karatiges Gold, sondern
die Mark ganz fein Gold. Wie sehr das Gold durch den ge
ringsten Zusatz von Kupfer an Harte gewinne, kann man wahr
nehmen , wenn man einen Venezianer Dukaten (Occhino), wie
sie in den Zeiten der Republik geprägt wurden, mit einenr kaiser
lichen Dukaten vergleicht: der Venez. Duk. ist sstkaratig; der
gesetzliche Gehalt eines kaiserlichen königlichen Dukaten aber ist
28 Karat 8 Gran, oder es fehlen also nur — zur vollen
Feinheit, und doch erkennt man sogleich an Farbe, noch mehr aber
an der Biegsamkeit, den Venez. Dukaten von dem kaiserlichen. Das
Gold, das so wie der kaiserliche Dukaten karatirt ist, nennt man Du
katengold. Bey der Silberprobe wird die Mark in 16 Loth, das Loth
in 18 Probegran getheilt; mithin ist die Mark Gold und Silber Pro
biergewicht ----- 268 Probegran, und wägt 22-817 Holland. Asse,
und i Probegran = *079^ Holl. Affen.
Im gemeinen Leben unterscheidet man gewöhnlich Nr. 3,
Nr. 2, Nr. 1 Gold.
Das Gold Nr. 3 ist 18 Karat 5 Gran fein;
Nr. 2»i3v 1 » »
Nr. 1 » 7 » 10 » »
Die verfertigten Goldsachen, welche nach diesen Nummern
karatirt sind, haben hier zu Land den amtlichen Probestempel.
Verarbeitet wird am häufigsten Nr. 1 und 2 Gold.
Das sogenannte äoujrru oder Mannheimer Gold, das zu Ga
lanterie - Waaren verarbeitet wird, besteht gewöhnlich aus sGold
und j Kupfer. 7 Im sogenannten Rzeszower Iudengold soll ein
Golddukaten mit 7 bis 9inahl so viel Kupfer als der Dukaten
wagt, vermischt seyn.
Im Conventionö-Gelde, nach welchem jetzt die kölnische
Mark in Oesterreich und Sachsen zu 20 Gulden, die Wiener
Mark zu 24 Gulden ausgeprägt wird, ist die Legirung des Sil-