des Königs Hlero von Sicilien zu untersuchen, und dadurch
gefunden haben soll, daß der Verfertiger derselben Gold wegge
nommen , und den Gewichtsabgang durch Silber ergänzt habe.
Diese Probe gehört in das Gebiet der Physik, und beruht auf
der Dichtigkeit (Densite) und dem daraus folgenden specifischen
Gewichte der Körper. Man hat nähmlich durch Versuche gefun
den, daß das Gold, wenn es m Wasser getaucht wird, beyläufig
Silber —Kupfer seines eigenthümlichen Gewichtes ver
liere. Der Verlust des Gewichtes wird also gerade so viel be
tragen als die Wastermenge, die durch das Euitaucheir der Me
tallmaste aus seiner Stelle getreten ist; z. B. ein Stückchen Gold,
das i Loth wagt, wird weniger Wasser aus seiner Stelle treiben,
als ein Stückchen Kupfer, das ebenfalls 1 Loth wägt, weil
Gold dichter ist, als Silber, folglich einen kleineren Raum ein
nimmt. Senkt man also beyde Metalle mittelst einer hydrostati
schen Wage in das Wasser, und läßt die andere Wagschale in
freyer Lust; so wird man bey Gold weniger Gewicht nöthig haben,
als wenn man den Versuch mit Kupfer macht, um die Wage in
das Gleichgewicht zu bringen. — Das Gewicht eines Körpers
in freyer Luft ist also nur das a b so l u t e Gewicht. In der Be
stimmungslehre der Mineralien sind diese Versuche sehr wichtig,
weil die eigenthümliche Schwere des Minerals der Charakteristik
ein wichtiges Kennzeichen liefert.
Aber Versuche dieser Art sehen sehr gute Instrumente und
die größte Genauigkeit von Seite desjenigen voraus, der sie an
stellt, und sind mit einem zu großen Zeitverluste verbunden, da
her sie sich zur praktischen Gold - und Silberprobe nicht eignen.
Das Gewicht, womit Gold und Silber und die daraus
verarbeiteten Sachen gewogen werden, ist, wie schon erwähnt
wurde, das fast in ganz Deutschland übliche Mark oder Münz
gewicht. Man rechnet 1 Mk. ---- 16 Lth., ä 4 Qtl., »4 Pfennig,
a 3 Heller, ä 128 Richtpfennige.— Somit ist i Mk. — 65536
Richtpfennigen.
Da nun das Wiener Pfund Handelsgewicht = 180774,
also 7 Pf. = 65387 solcher Richtpsennige ist, so ist die Mark um
149 Richtpfennigstheile oder -^777 schwerer, als 4Pf- Handels
gewicht. Durch Näherungsbrüche findet man das Verhältniß
der Wiener Mark zum Wiener Pfunde = 220 : 489 = 1 : 1
es fehlt also zum Verhältnisse 1 : 2 nur daher man im ge
wöhnlichen Verkehre 1 Pf 2 Mark setzen kann, ohne viel zu
fehlen. Die Eintheilung der Probemark und der MünzgewichtZ-
mark ist in ganz Deutschland dieselbe. In den kaiserl. königl.
Staaten bedient man sich der Wiener Mark, im übrigen Deutschland
aber der kölnischen Mark. Da nun 5 Wien.Mk ----- 6 köln. Mk.