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trägt die Regierung oder vielmehr die Nation selbst die Kosten
der Prägung. Dieß aber bringt verschiedene Nachtheile hervor.
Es wird der Gewinnsucht ein zu freier Spielraum gelassen. Denn
die Münzstucke werden abermahls in bloßes Metall verwandelt,
das ist eingeschmolzen, und zu andern Zwecken verwendet; somit
wird der in den Münzstücken steckende Präglohn vernichtet. Dazu
kommt auch der Umstand, daß, wie sehr auch die Münzkunst in
unserem gegenwärtigen Zeitalter zur Vollkommenheit gediehen ist,
es dennoch nicht möglich ist, allen Münzstücken genau denselben
Feingehalt zu geben. Es finden sich daher gewinnsüchtige Men
schen, welche die guten Münzstücke aussuchen und einschmelzen,
so daß nur die geringen im Umlaufe bleiben, wie dieß in England
wirklich der Fall ist. Wäre endlich Brittanien nicht von allen
Seiten vom Meere umflossen, so würden die angränzenden Na
tionen, die einen Prägschatz haben, nicht ermangeln, daraus Vor
theil zu ziehen. Nur der isolirten geographischen Lage Englands
und dem Umstande, daß die Ausfuhr von gemünztem Golde und
Silber von England nach dem Auslande bei Todesstrafe verbo
then ist, ist es beizumessen, daß auf dem Festlande kein englisches
Geld im Umlaufe ist.
Won dem Re me di um.
§. 6. Es ist, wie schon im ersten Bande $. 382 bemerkt
wurde, bei Ausprägung der Münzen mit großen Schwierigkeiten
verknüpft, allen Münzstücken, einem wie dem andern, eine voll
kommen genaue Gleichförmigkeit am Schrote und Korne zu geben.
Die Regierungen gestatten daher den Münzmeistern eine kleine
Abweichung von der vorgeschriebenen Feinheit und Schwere. Es
wird nähmlich gestattet, daß eine gewisse Menge Münzstücke um
etwas mehr oder weniger schwer, und um etwas mehr oder weni
ger fein seyn darf, als sie vemög des festgesetzten Münzfußes seyn
sollen. Der höhere oder niedrigere Grad am Gewichte wird
das Remedium oder die Toleranz am Schrote, und der höhere
oder mindere Grad an der Feine das Remedium oder die Toleranz
am Korne genannt. In Bezug auf das Korn kann daher ein
Münzstück zu viel oder zu wenig fein seyn. In Bezug auf das
Schrot kann dasselbe etwas zu schwer oder etwas zu leicht seyn.
Es kann aber auch ein Münzstück im Schrote zu schwer und im
Korne nicht fein genug seyn. Am häufigsten aber trifft es sich,
daß die Münzen sowohl am Schrote als am Korne zu leicht sind.
§. 7. So wichtig 'aber das Remedium für die Münzkunst
selbst ist, so wenig verdient es im kaufmanischen Kalkül brach-