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III. Formular eines domizilirten Wechselbriefeö.
(r. Oktober fi^r.)
Triest am ersten August 1826.
Für 5oo fl. in 20 kr. St. 3 pr. » fl.
Zwei Monate nach heute zahlen Sie gegen diesen Prima-
Wechsel an unsere eigene Ordre: Gulden fünf Hundert in Zwan
zigern, 3 Stück pr. 1 fl. Werth in Rechnung. Stellen Sie selbe
auf Rechnung laut Bericht. Ehrlieb und Sohn.
Auf Herrn Paul Bauer in Grätz,
zahlbar in Wien.
Acceptirt bei Hrn. August From zahlbar.
Paul Bauer.
(Giro.) Für uns an Herrn Redlich und Komp.
Triest am 25. Oktober 1826.
Ehrlieb und Sohn.
kr. acquit
Redlich und Komp.
Erläuterung. Die domizilirten Wechsel genießen, wie
früher bemerkt wurde, keine Respekttage; daher wäre der oben
dargestellte Wechsel am 1. Oktober einzukassiren, wie links zwi
schen Klammern bemerkt ist. Er ist von dem Trassenten Ehrlieb
und Sohn an ihre eigne Ordre gestellt. Die Aussteller sind also
zugleich Remittenten und Giranten. Es ist zugleich zu vermu
then, daß die Aussteller keine schickliche Gelegenheit gehabt haben,
den Wechsel zu verwenden, daher sie ihn erst 5 Tage vor seiner
Verfallzeit ihrem Korrespondenten Redlich und Komp, zum Inkaflo
Übermächten, und da es höchst wahrscheinlich ist, daß selbe den
Wechsel wegen der nahen VerfallzeiL nicht mehr weiter giriren
werden, so haben die Giranten bei Ausfertigung des Giro auch
das Wort »An Ordre« weggelassen. Es ist ferner vorauszusetzen,
daß die Trassenten dem Bezogenen entweder den Wechsel im Ori
ginal, oder doch eine Abschrift davon zur Einhohlung der An
nahme und des Domizils eingesandt haben.
IV. Formular eines trockenen oder Sola-Wechsels.
Wien am zehnten Marz 1826.
Pr. io» Stück vollgewichtige kais. Dukaten.
Am dritten Juni laufenden Jahres zahle ich gegen diesen
meinen Sola-Wechselbrief an Herrn Adolph Reich oder dessen
Ordre Ein Hundert Stück vollgewichtige kais. Dukaten. Werth
in eben dieser Valute empfangen.
Edmund Hahn.
Sola auf mich selbst in Wien.