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oder des fremden Geldes als unveränderlich an. Diese Zahl heißt
die unveränderliche, beständige oder feste Valute. Nun wird eine
andere Zahl bestimmt, welche ihrem Ausdrucke nach der unverän
derlichen Zahl dem Werthe (dem Silber-Pari) nach gleich ist.
Diese Zahl heißt der Wechselkurs oder Wechselpreis, und
ist die natürliche Valute; weil sie nach Umständen bald über,
bald unter das Pari kommt. So ist z. B. bei Wechselgeschäften
zwischen Wien und London i Pfund oder Livre Sterling die be
ständige Valute; dafür gibt Wien gegenwärtig 9 fl. 36 kr. C. M.
mehr oder weniger. Im Wechselhandel zwischen Wien und Ham
burg sind 200 Mk. Banko die feste Valute, dafür gibt Wien
i45| fl. Conv. M. m. 0. w. Zwischen Wien und Genua ist 1 fl.
C. M. die beständige Valute, dafür gibt Wien 6i Soldi fuori
Banko m. 0. w.
Kurs z e 11 e l.
§. 32. Die veränderlichen Valuten oder die Wechselpreise,
das ist die Preise der beständigen Valuten, werden auf Wechsel-
plätzen wöchentlich mehrmahls, z. B. in Wien an den zwei Haupt
posttagen, Mittwoch und Samstag, auf einem Blättchen Papier
bekannt gemacht, welches man Kurszettel nennt. Die Sensalen
treten nähmlich nach Ende der Börsenstunde zusammen, und be
stimmen nach den Regeln der Durchschnittsrechnung (§. 375,
I. Band) den Mittelpreis. Auf derlei Kurszetteln ist die feste Va
lute gewöhnlich verschwiegen, weil man sie als bekannt voraus
setzt. Es heißt z. B. bloß: London k. S. (kurze Sicht) 9 fl. 36 kr.;
Hamburg l. S. (lange Sicht) >46^; Genua 2 Monat (Wechsel
briefe, welche zwei Monat nach dato lauten) 61. Auch stehen
die Wechselpreise in zwei verschiedenen Abtheilungen, davon die
eine mit Briefe (Innres), die andere mit Geld (Argent) über
schrieben ist. Steht der Wechselprers in der Rubrik »Briefe«, so
bedeutet dieß, daß zwar Wechsel, aber keine Käufer dafür vor
handen waren. Steht er aber in der mit Geld bezeichneten Ru
brik, so will das sagen, daß man Wechsel zu diesem Preise suchte.
§. 33. Man sagt: der Wechselkurs steht Pari, wenn er
mit dem Silber-Pari vollkommen übereintrifft. Eine solche Ueber
einstimmung trifft sich aber selten. Z. B. wenn der Kurs von
Wien auf Mailand 100 ist, so steht er Pari; denn in 100 fl. C.
Geld stecken genau 5 Mark köln. fein Silber, so wie in3oo österr.
Liren, da nach dem Silber-Pari 20 fl. genau 60 Lire oder 1 köln.
Mk. f. Silber machen. Wäre der Wechselkurs in Wien 99, so
stünde er unter dem Pari; zu 101 aber über demselben,