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Ueber die Gleichung: Au -f- Fu — 0.
ebenfalls stetig, und wenn man man nur etwaige vielfache Wurzeln
mit der richtigen Multiplicität zählt, so geht bei der Aenderung
keine jener Wurzeln verloren und es wird keine dabei gewonnen.
Wenn y ein aliquoter Theil von n ist^ so werden die
sämmtlichen v ganze Zahlen, und man erhält specielle Fälle
der Normalfunctionen des Kreisringes, was auch unmittelbar
daraus hervorgeht, dass dann die den Ringsector begrenzen
den Radien Knotenlinien des vollen Ringes sind, und dass
man Knotenlinien jederzeit durch feste Begrenzungen ersetzen
kann, ohne den Schwingungszustand zu ändern.
Um die vollständigen Normalfunctionen des Ringes als
Grenzfall des Ringsectors abzuleiten, hat man y = 2jt zu
setzen und an die Stelle der Grenzbedingung ü = 0 oder
— = 0 bei cp — 0 und cp — 2 n die Bedingung der Ferio-
clicität treten zu lassen, um nämlich den Zusammenhang des
Ringes durch Verschmelzung der ursprünglichen geradlinigen
Grenzen herstellen zu können. Uehrigens sind die Normal
functionen des Kreisringes identisch mit der Gesammtheit
derjenigen Normalfunctionen eines Ringsectors vom Winkel 7t,
welche man erhält, wenn man längs beider begrenzenden
Radien erstens ü — 0, zweitens = 0 vorschreibt; denn
’ 0 n 7
man kann offenbar jede Normalfunction des Kreisringes in
zwei Theile zerlegen, welche in Bezug auf einen und den
selben beliebig gewählten Durchmesser antisymmetrisch
bezw. symmetrisch sind. — Zum Vollkreis endlich gelangt
man, wenn man r 2 = 0 werden lässt und nicht mehr fordert, dass
bei diesem Grenzübergange (hu — = 0 bleibt, son
dern dass der Nullpunkt schliesslich kein singulärer Funkt
wird, d. h. dass u in demselben endlich und nebst seinen
ersten Derivirten stetig ist.
Die Grenzbedingung der Periodicität hat übrigens auch
im Falle eines beliebigen gebrochenen v eine anschauliche
Bedeutung. Denn man kann sich, ohne dass die Diffe
rentialgleichung und ihre ausgezeichneten Lösungen eine
Aenderung erleiden, den Ringsector auf einen Kegelmantel