Von den ausgezeichneten Lösungen. § 9.
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noch keine besonderen Untersuchungen vorhanden, weshalb
wir uns auf die Angabe derjenigen Normalfunctionen be
schränken wollen, welche bei der Grenzbedingung ü — 0 im
Innern jener Dreiecke nirgends verschwinden, also den Grund
tönen von Luftschichten mit offenem Rande von der Gestalt
jener Dreiecke entsprechen. Diese Normalfunctionen sind
Kugelflächenfunctionen bezw. vom 6 ten , 9 teu , 15 ten Grade, welche
auf 6, 9, 15 grössten Kreisen, die bezw. in den Symmetrie
ebenen des Tetraëders, Octaëders und Ikosaëders liegen,
verschwinden. Man erhält dieselben (abgesehen von con-
stanten Factoren), indem man in nachstehenden Ausdrücken
die rechtwinkligen Coordinaten x, y, z der Bedingung
x 2 -f- y 2 -f- z 2 = Const. unterwirft:
I. (x 2 — y 2 ) (y 2 — Z 2 ) (z 2 — x 2 ),
II. xyz(x 2 — y 2 )(y 2 — £ 2 )£ 2 — & 2 ),
n =4
in -*) 17 ( x sin + y cos 2 F)
n — 0
(a 2« . 2nn . 2 nn\
• yJz COS -g- —(- X COS — y Sin ——J
. fct „ ® 2«tt . . 2nn\
[2z cos X cos — 1- y Sin —g—J-
Denn einerseits sieht man sofort, dass diese Ausdrücke bezw.
auf den Symmetrieebenen eines Tetraëders, Oktaëders und
Ikosaëders verschwinden und sonst nirgends, andererseits
lässt sich leicht durch folgende Betrachtung (K)**), die
wir nur für das Ikosaëder ausführen, zeigen, dass sie
räumliche Kugelfunctionen sind. Bekanntlich***) sind bei
den Ikosaëderdrehungen ausser x 2 y 2 z 2 nur je eine
ganze rationale Function 6 teu Grades (B), 10 ten Grades (C)
*) Vergl. z. B. JE. Goursat: Étude des surfaces qui admettent
tous les plans de symétrie d’un polyèdre régulier. Ann. de l’École
Normale supérieure (3) IV; 1887, p. 14.
**) Angedeutet schon in einer Anmerkung zu dem Aufsatze über
Lamé’sche Functiqpen, Math. Ann. 18, p. 239.
***)' F. Klein, Vorlesungen über das Ikosaëder, Leipzig 1884. p.219.