Allgemeine Sätze über die Functionen u. § 1.
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Die Singularitäten der nur von r abhängenden particulärcn
Integrale von A u Je 2 u = 0 in der Ebene und im Raume
sind daher bei r — 0 von derselben Art, wie die der entsprechen
den Potentialfunctionen. Dagegen findet in dem Verhalten in
unendlicher Entfernung vom Nullpunkte keine solche Ueber-
einstimmung statt, wie im folgenden Paragraph näher aus
geführt werden soll.
Die gewöhnlichen Differentialgleichungen, welchen die nur
von r abhängigen Functionen u genügen, besitzen noch die,
falls h reell ist, in der ganzen Ebene bezw. im ganzen Raume
nirgends unendlich gross werdenden Integrale
J 0 {kr) bezw. —
welche im Nullpunkte den Werth 1 haben und sich im Un
endlichen ebenso verhalten, wie die zuerst besprochenen
Integrale, nämlich daselbst von der -|- ten bezw. l ten Ordnung
unendlich klein werden. — Die Differentialgleichung des Po
tentials besitzt bekanntlich keine andere überall endliche und
eindeutige Lösung, als u= Constund diese ist in der That
das zweite Integral der gewöhnlichen Differentialgleichungen,
welchen log r bezw. — genügen. Es besteht in diesem Punkte
also zwischen der Differentialgleichung Au -f- h 2 u — 0 und
der Potentialgleichung ein wesentlicher Unterschied, welcher
übrigens mit der Existenz der ausgezeichneten Lösungen der
ersteren auf’s Engste zusammenhängt; denn J 0 (kr) und
sind gemäss unserer Definition als „ausgezeichnete Lösungen“
für die unendliche Ebene und den unendlichen Raum zu be
trachten.
Im Falle eines negativen Werthes von h 2 — — h' 2 können
gemäss den Entwickelungen in II, § 4 (z. B. nach der geeignet
specialisirten Formel (16)) für ein geschlossenes Gebiet, also
wohl auch für die unendliche Ebene*), keine ausgezeich-
*) Zunächst lässt sich uur scliliessen, dass für die unendliche
Ebene keine überall endliche Lösung u, die längs irgend einer ge
schlossenen Curve gleich Null wird, existiren kann. Allein durch die