Allgemeine Sätze über die Functionen u. § 4.
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beim Potential; denn für bestimmte Werthe der Constanten
kann es einzelne Punkte geben, in welchen u jenen (Maximal
oder Minimal-) Werth annimmt.
Besonders interessant ist der Umstand, dass es solche
Werthe des Radius r giebt, für welche der Mittelwerth von
ü verschivindet, ohne dass der Werth von u 0 — 0 ist; es sind
dies für die Ebene die Wurzeln der transcendenten Gleichung
J Q (kr) = 0,
während sie für den dreidimensionalen Raum direct angebbar,
nämlich = sind, falls n eine positive ganze Zahl be
zeichnet. Es gilt somit der Satz:
Auf einem Kreise bezw. einer Kugel von einem dieser
specicllen Badien ist das arithmetische Mittel aus den Werthen
u immer gleich Null, ganz einerlei, wo der Mittelpunkt liegt,
sofern nur der Kreis oder die Kugel keinen singulären Punkt
der Function u umschliesst.
Hieraus folgt, wenn man irgend eine in einem gewissen
Gebiete der Ebene oder des Raumes eindeutige, endliche und
stetige Lösung u betrachtet, dass dieses Gebiet der Ebene von
Linien, oder dieses Baumgebiet von Flächen durchzogen ist, auf
ivelchen u verschwindet. Die Dimensionen der Bereiche, in welche
die Ebene oder der Raum durch diese Curven oder Flächen
zerschnitten wird, sind wenigstens in einer Richtung kleiner
als die kleinste Wurzel von J 0 (kr) in der Ebene und kleiner
als ~ im Raume (oder höchstens gleich diesen Werthen für
ein kreis- bezw. kugelförmiges Gebiet); demnach ist die Ge-
sammtzahl jener Bereiche, falls die ganze Ebene oder der
ganze Raum in Betracht kommt, jedenfalls unendlich gross.
In je zwei zusammenstossenden Gebieten hat u natürlich
entgegengesetzte Vorzeichen. — In der Existenz dieser
Nullcurven oder Nullflächen zeigt sich ein sehr wesent
licher Unterschied der Functionen u, welche der Differential
gleichung AM-f-fr 2 M=0 genügen, gegenüber den Potential
functionen, und eine klare Analogie zu den periodischen
Functionen; in der That haben wir ja auch schon besondere