Lösung der Randwerthaufgaben. § 3.
zu welchen Bini auf etwas anderem Wege gelangt ist. Wenn
nun h einen der Werthe ~ {n = 0, 1, 2 ••• oo) besitzt, so
müssen, damit die Coefficienten a n und b n mit dem ent
sprechenden Index n nicht unendlich gross werden, A n und
B n gleich Null sein, d. h. die Glieder mit cos ncp und sin n<p
in der Fourier’schen Entwickelung für die an der Peripherie
vorgeschriebene Function fehlen*, dies ist also die der letz
teren im Falle h = ^ aufzuerlegende Beschränkung. —
Vom mathematischen Standpunkte steht die Methode der
Reihen, soweit es sich um den Beweis für die Lösbarkeit der
Randwerthaufgaben handelt, hinter den unter Ъ, c, d be
sprochenen Methoden zurück, weil bei ihr den gegebenen Rand-
werthen Beschränkungen auferlegt werden müssen, welche bei
den anderen Methoden überflüssig sind, so die der abtheilungs
weisen Monotonie und (damit die Reihe auch wirklich der
Differentialgleichung AF = 0 genügt) der Existenz zweiter
Ableitungen, und weil die Untersuchung des Verhaltens der
Reihen bei der Annäherung an den Rand grosse Schwierig
keiten darbietet. — Wenn somit die Reihendarstellungen zur
allgemeinen Erledigung der Randwerthaufgaben wenig geeignet
sind, so besitzen sie doch die grösste Wichtigkeit für die
physikalischen Anwendungen, wo es sich nur um eine angenäherte
Lösung handelt. Indem man sich auf eine endliche Anzahl von
Gliedern der Reihen beschränkt, wird man in letzteren ein
Mittel haben, ein Potential zu bestimmen, welches sich den
gegebenen Randwerthen überall mit gegebener Genauigkeit
anschliesst, man wird also mit ihrer Hülfe eine Aufgabe
der Interpolationsrechnung lösen. (K.) —
§ 3. Allgemeine Existenzbeweise und Eindeutigkeitsbeweise
für die Lösungen der Randwerthaufgaben in der Theorie
der partiellen Differentialgleichung Ам-[-Рм = 0 und der
verwandten Gleichungen.
In der mehrerwähnten Abhandlung*) über die Integration
der partiellen Differentialgleichung Au -f- h 2 u — 0, welche
*) H. Weber, Math. Ann. 1, p. 1.