310 Ueber die Gleichung: Au -f- lc 2 u — 0,
werthaufgabe für den Halbraum; vielmehr kann man noch
unendlich viele, an der Grenzebene den Bedingungen ü — 0
oder — 0 genügende Lösungen, die ebenfalls im ganzen
Halbraume endlich und stetig sind, zu ihnen hinzuaddiren.
Uebrigens müssten wohl die Werthe von ü und im Unend
lichen, wenn man die Formeln für Ui und w n gebrauchen
will, noch besonderen Beschränkungen unterworfen werden,
damit die Integrale Uj und w n endliche Werthe besitzen. —
Die zweite Kandwerthaufgabe für den Halbraum liegt bei
dem akustischen Problem der Aussendung von Luftschwin
gungen von einer transversal schwingenden unbegrenzten Ebene
vor; allerdings hat man dabei insofern nicht die reine Rand
werthaufgabe, als es sich um gleichmässig fortschreitende
Wellen handelt, und man somit zwei verschiedene Lösungen
von Au -f- k 2 u — 0, für welche an der Grenzebene die
gegebenen Werthe hat, so bestimmen muss, dass sie mit
cos 27t ~ bezw. sin 2 7t multiplicirt und addirt eine gleich
mässig fortschreitende Wellenbewegung darstellen. — In
ähnlicher Weise kann als Beispiel für die zweite Randwerth-
aufgabe für andere sich in’s Unendliche erstreckende Ge
biete die Aussendung von Schallschwingungen von beliebigen
transversal schwingenden Flächen herangezogen werden. Die
erwähnte grosse Unbestimmtheit der Aufgabe in diesen
Fällen findet ihre physikalische Erklärung dann darin, dass
ausser den von der Fläche ausgesandten Wellen beliebige
aus dem Unendlichen kommende Wellen, die an der Fläche
reflectirt worden sind, vorhanden sein können.
d. Ersetzbarkeit beliebig vertheilter Erregungspunkte durch
eine Oberflächen- bezw. Bandbelegung.
In unserem Excurs über Potentialtheorie in § 2 haben
wir gesehen, dass man mit Hülfe der Green’schen Function G
ein Potential von beliebigen innerhalb einer geschlossenen
Fläche befindlichen Massen für äussere Punkte durch das-