Full text: Über die partielle Differentialgleichung [delta] u + k 2 u = 0 und deren Auftreten in der mathematischen Physik

538 Ueber die Gleichung: Au -f- k 2 u = 0. 
tigen Unterschiede, dass diese Constante hier = 0 sein muss, 
indem ja eine andere Constante der Differentialgleichung nicht 
genügt. Dementsprechend ist eine Lösung u hier vollständig 
bestimmt, wenn ihre Unstetigkeiten gegeben sind. Unstetig- 
keitspunkte erster Ordnung können in beliebiger Zahl und 
mit beliebigen Intensitäten vorgeschrieben werden, insofern bei 
beliebig gegebenen Wärmezuleitungs- und Ableitungsstellen 
stets eine stationäre Wämeströmung eintreten wird. Insbeson 
dere existirt immer eine Hauptfunction JU Po9 ° mit einem Un- 
r pq 
stetigkeitspunkte. Zu Lösungen mit Unstetigkeiten höherer 
Art würde man analog wie beim logarithmischen Potential 
durch einen Grenzübergang gelangen. Ueber mehrdeutige 
Lösungen lässt sich aus dem genannten physikalischen Vor 
gänge direct nichts erschliessen; jedenfalls kann es aber, wie 
überhaupt bei unserer Differentialgleichung, keine unendlich 
vieldeutigen Lösungen mit constanten Periodicitätsmodidn geben. 
Ist 7c 2 positiv, so verhält es sich im Allgemeinen ebenso, 
wie eben erörtert wurde. Allein für eine Reihe discreter 
Werth e k 2 , nämlich für die im II. Th eil betrachteten aus 
gezeichneten Werthe, giebt es auf der Fläche überall endliche 
und stetige, eindeutige, nicht überall verschwindende Func 
tionen u\ eine Lösung der Differentialgleichung ist dann 
also auch nicht vollständig bestimmt, wenn ihre Unstetig 
keiten gegeben sind. Auch können die letzteren nicht 
beliebig vorgeschrieben werden, wie man im physikalischen 
Bilde sieht, da beliebige Schallquellen von der Periode eines 
Eigentones der Luftschicht im Allgemeinen Schivingungen 
von unbegrenzt wachsender Amplitude erzeugen müssten. Be 
schränken wir uns auf Unstetigkeitspunkte erster Ordnung, 
d. h. einfache Schallquellen, so müssen dieselben so vertheilt, 
resp. ihre Intensitäten so bemessen sein, dass durch die in 
ihnen wirkenden Kräfte bei den Eigenschwingungen von 
gleicher Periode im Mittel keine Arbeit geleistet wird, was 
sich mathematisch durch analoge Bedingungen für die 
„Intensitäten“ a v ausdrücken würde, wie bei berandeten Be 
reichen (vgl. IV, § 4, b); diese Bedingungsgleichungen würde 
man hier durch Anwendung des Green’schen Satzes auf
	        
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