Vorkommen der Differentialgleichung. § 1.
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—f- n (n —f- 1) u n — 0
genügen muss. Hier ist ff die „Poldistanz“, cp die „geogra
phische Länge“; es sei gleich bemerkt, dass es unter Um
ständen zweckmässig sein kann, andere Coordinaten, z. B.
elliptische, auf der Kugel einzuführen, welcher letztere Fall
später erörtert werden wird.
f. Ein hydrodynamisches Problem, bei welchem die
Differentialgleichung Au -f- k 2 u = 0 eine Rolle spielt, möge
hier, obwohl es sich der einen oben besprochenen Potential-
aufgabe für Cylinder subsummirt, noch besondere Erwähnung
finden, weil es sich dabei um harmonische Schwingungen
handelt und somit leicht der Anschein erweckt werden kann,
als ob dasselbe hinsichtlich der Entstehung der Differential
gleichung zu der Gruppe der unter a. bis c. besprochenen
Schwingungsprobleme gehörte. Es ist das in dieser Form
u. A. von Kirchhoff *) behandelte Problem der unendlich kleinen
Schwingungen, welche eine in einem cylindrischen Gefäss mit ver-
ticoler Wandung und horizontalem ebenen Boden eingeschlossene
Flüssigkeit unter der Wirkung der Schwere ausführen kann.
Hierbei wird angenommen, dass ein Geschwindigkeits
potential cp existirt. Ist die z-Axe yertical nach oben ge
richtet, und ist z = 0 für die in Ruhe befindliche Oberfläche,
z — — li für die Bodenfläche, so muss cp zunächst der
Differentialgleichung Acp — 0 und den Randbedingungen
— 0 für z — — h, sowie = 0 an dem Cylindermantel
genügen. An der freien Oberfläche muss der Bruck constant
sein, welcher durch die Formel
— — Const. — — gz
q dt ^
gegeben ist; dies ergiebt bei Vernachlässigung kleiner Grössen
zweiter Ordnung die Bedingungsgleichung
Man genügt nun hier der Differentialgleichung Acp = Q und
*) G. Kirchhoff: Mechanik (Leipzig 1877), S. 354—359.
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