74 Ueber die Gleichung: Au tc 2 u = 0.
an beiden Grenzen dieselben Werthe haben sollen, mit an
deren Worten, dass u(oc) die Periode l besitzen soll. Diese
bereits S. 37 erwähnte Bedingung der Periodicität tritt bei
solchen physikalischen Problemen auf, wo die Differential
gleichung für ein in sich geschlossenes Gebiet zu integriren
ist; im vorliegenden Fall dient daher als Beispiel am besten
eine sehr dünne, in sich zurückkehrende Luftsäule. Es ist
klar, dass bei dieser Grenzbedingung sowohl cos n ™ X als
sin 2n -™ x zu h%±\ — (-y~) gehörige Normalfunctionen sind,
da sie die verlangte Periodicität besitzen und auch der For
derung genügen, zu einander orthogonal zu sein. Hieraus
ergiebt sich nun, dass jedes h 2 mit alleiniger Ausnahme von
hf 2 ein zweifacher ausgezeichneter Wertli ist. Erwähnenswertli
ist noch, dass für irgend zwei verschiedene, zu demselben k 2
gehörige ausgezeichnete Lösungen eines solchen Gebietes aus
dem zweiten der oben angeführten Stürmischen Sätze folgt,
dass ihre Wurzeln sich gegenseitig separiren.
Ist die Saite oder Luftsäule nach einer oder nach beiden
Richtungen hin unbegrenzt, so bilden die ausgezeichneten
Werthe von h 2 eine stetige Mannigfaltigkeit, und man gelangt
zu den Fourier’sehen Integraldarstellungen. In der That er
kennt man leicht, dass die aufeinander folgenden ausgezeich
neten Werthe von Je 2 sich um so weniger unterscheiden, je
grösser l wird, und dass ihr Unterschied wie unendlich
klein wird bei unbegrenzt wachsendem l. Aehnlieh wird man
sich bei den späteren Beispielen (Rechteck, Kreis, Kugel etc.)
davon überzeugen, dass für unendlich grosse Dimensionen
die Reihe der ausgezeichneten Werthe k 2 eine stetige wird. —
Oben wurden nur die speciellen Grenzbedingungen w = 0
und = 0 oder, was hier dasselbe ist, ~ = 0 betrachtet.
dn 7 ’ ax
Sind die allgemeineren Bedingungen
h 0 ü — du __ q für ß _ o, h t ü -f- ^ = 0 für x — l
(l X Ci oc
vorgeschrieben, so sind die Normalfunctionen zwar auch noch
trigonometrische Functionen: