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Uebrigens wird es den Bewanderten nicht be
fremden, wenn ein so einfacher Gegenstand eine so
weitlauftige Discussion veranlaßt; man wird sich
an ähnliche Falle erinnern, wo der Begriff der
Grenze, überhaupt der feinste und wichtigste der
ganzen Mathematik, den Forscher zu verweilen zwang.
3. Da in einer Spitze die Drehung unent-
gegensetzr bleibt, so fallen beide Richtungslinien auf
dieselbe Seite der Curve; die eine ist auch hier,
wie immer, die Verlängerung der andern. In ei
nem solchen Punkte ist daher die Curve auf der
einen Seite convex, auf der andern concav, und
zwar das Letztere an der Außenseite der Spitze, da
die eine Richtungslinie nothwendig nach der Innen
seite, zwischen beide Curvenaste fallt. In Fig. 5
stellt cd die Richtungslinie des Bogens ac, ce die
von cf im Punkte c dar, in welchem die Curve
concav an der rechten, convex an der linken Seite
ist. Es findet an einem solchen Punkte kein Ue-
bergang der Convexitat in die Concavitat oder um
gekehrt Statt.
4. In einem Schnabel sind abermals die
Richtungslinien Verlängerungen von einander, lie
gen aber dennoch, aus demselben Grunde wie unter
2., auf verschiedenen Seiten der Curve, welches hier