189
§ 15. Die Fourier’schen Reihen.
wo
/(|x +v«) v==0 =f{ tO, /(^—Vi)v=0=/({ A )*)
uncl die erste Funktion in der positiven Halbebene, die zweite
in der negativen Halbebene nicht unendlich werden, beide für
v = oo zu null werden.
Von diesem Integral lässt sich unschwer einsehen, dass
es für 0 < x < a konvergiert; diese Betrachtung stellt jedoch
Cauchy nicht an, vielmehr verwandelt er das Integral wieder
in eine unendliche Reihe, von der er zeigt, dass das nie Glied
für hinreichend grosses n beliebig nahe gebracht werden kann
dem Werte
— №) —f(0)) 2~
2mtc
sin —
Ci
und da diese Reihe konvergiert, so schliesst Cauchy auch
auf die Konvergenz der allgemeinen Reihe.
Gegen diesen Schluss wendet sich Dirichlet, indem er
zeigt, dass es Reihen gibt, deren nie Glieder beliebig wenig
von einander verschieden sind für grosse n , von denen die
eine konvergiert, die andere divergiert. So konvergiert die
während die Reihe
Hätte Cauchy von der Endlichkeit des obigen Integrals
aus auf die Konvergenz der Reihe geschlossen, so hätte
Dirichlet diesen Einwand nicht machen' können. Wir
müssen daher Riemann Recht geben, dass unter der Vor
aussetzung der benützten Sätze über die komplexen Verän
derlichen der Cauchy’sehe Beweis bestehen bleibt.
In der schon öfter citierten Abhandlung brachte D i-
1) Der Subtrahend unter dem Integral wäre korrekterweise mit
f x {a—ri)—/,(—vi) zu schreiben.