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III. Abschnitt.
wo a eine positive Zahl bedeutet. Aus der Gleichung
m yi A yi = A x+/(*) + A x+/(* +1 ) + - inin f-
folgt
Wenn nun f(x) kleiner und kleiner wird, so folgt
Da für x = oo die rechte Seite zu Null Avird, wenn die
Reihe A x konvergieren soll, so muss also die linke Seite noch
mehr gleich Null werden und wenn die linke Seite nicht Null
ist, so divergiert die Reihe. Dies ist der zweite Satz von
K u m m e r.
Kummer zeigt dann noch, dass die Funktion m y stets
so gewählt werden kann, dass sie über die Divergenz und
Konvergenz der Reihe entscheidet. Setzt man — x, so er
hält man aus dem Kummer’schen Kriterium das Raabe’-
sche. Weiter verwendet dann Kummer seine Kriterien zur
Untersuchung derjenigen Reihen, für welche der Quotient
zweier aufeinanderfolgender Glieder A y und A y _j_ ^ in eine
Reihe nach absteigenden Potenzen von x entwickelt werden kann.
Und zum Schlüsse zeigt er, dass das unendliche Produkt
(1 + Ui) (1 4" ci 2 ). . .
konvergiert, wenn die Reihe der a konvergiert.
Die Kummer’sche Abhandlung ist deshalb von so grosser
Wichtigkeit, weil sie wirklich allgemeine Gesichtspunkte in
die Theorie der Konvergenz der Reihen gebracht hat, wäh
rend man bisher sich nur mit der Ableitung spezieller Kri
terien abgegeben hatte, doch hat zunächst vielleicht die grosse
Allgemeinheit seiner Sätze es verhindert , dass dieselben zu
einer systematischen Entwicklung schärferer Kriterien benützt
wurden.