§ 17. Die gleichmässige Konvergenz der Reihen. 209
Nach diesen Bemerkungen beweist Stokes folgendes
Theorem:
The limit of V can never differ from U unless the con-
vergency of the series (2) becomes infinitely slow
when h vanishes.
The convergency of the series is here said to become i n-
f in it el y si oio when, if n be the number of terms which
must be taken in order to render the sum of the neglected
terms numerically less than a given quantity e idhich may
be as small as ive please, n increases beyond all limits.
Beweis: Wenn die Konvergenz nicht unendlich lang
sam wird, so wird es möglich sein, eine so grosse Zahl n t zu
finden, dass für jeden Wert von h, mit dem wir beginnen,
und für alle kleineren Werte, welche grösser als 0 sind, die
Summe der vernachlässigten Terme < e ist. Nun ist die
Grenze der Summe der ersten n x -Terme von (2), wenn h — 0
wird, die Summe der ersten w,-Terme von (1). Wenn daher
e' der numerische Wert des Restes von (1) ist, so können
U und lim Vh=o nicht um mehr als e-\-e' von einander ver
schieden sein. Aber e und e' können kleiner gemacht werden
als irgend welche angebbare Grössen und daher ist U = lim V.
Stokes machte hier die stillschweigende Voraussetzung,
die Reihe (TJ) konvergiere nicht unendlich langsam und diese
Annahme bringt ihn dann auch dazu , den nicht richtigen
Satz auszusprechen, dass wenn lim Yh-o — U, die Reihe V nicht
unendlich langsam konvergieren könne.
Schärfer als Stokes hat Seidel die ganze Frage ge
fasst. Er spricht den Satz über das Verhalten der Reihe an
der Unstetigkeitsstelle folgendermassen aus :
Hat man eine konvergierende Reihe, loelche eine diskon
tinuierliche Funktion einer Grosse x dar stellt, von der ihre
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Reiff, Gesch. d. unendl. Reihen.