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Auflösung. Man ziehe die beyden Diagonalen des Quadra
tes; so halbiren sich diese gegenseitig in ihrem Durchschnittspunkre.
Hierauf beschreibe man aus den vier Ecken des Quadrates als Mittel
punkten mit der halben Diagonale als Halbmesser Kreisbogen; so sind
die acht Durchschnittspunkte derselben mit den Seiten des Quadrates
die acht Ecken des gesuchten regulären Achtecks.
Beweis. Verbindet man jene acht Durchschnittspunkte durch
gerade Linien; so bilden diese ein gleichwinkliges Polygon, wie der
Anfänger beym bloßen Anblick der Figur sogleich sehen wird, und es
kommt nur noch darauf an, zu beweisen, daß jenes Polygon auch
gleichseitig sey. Bezeichnen wir die Seite des gegebenen Quadrates
mit a, den erwähnten Halbmesser (die halbe Diagonale) mit r, jedes
Segment der Quadratseite zwischen den zwey auf ihr befindlichen Thei
lungspunkten mit x, und die Gerade, welche die beiden nächst gelege
nen Theilungspunkte auf zwey anstoßenden Seiten des Quadrates ver
bindet, mit y; so ist
r 2 = \ a 2 , also r = ~ 2;
ferner
x = a •— 2 (a — r) = 2r — a = a \/‘2 — a = a (}/2 — i),
und
y 2 = 2 (a — r) 2 = 2 ^a — - y/2^ ,
also
y = a (\/2 — 1), folglich X = y,
d. h. das Polygon ist auch gleichseitig, mithin ist es regulär, w. z. b. w.
§. '4-
Lehrsatz. 2>n gleichschenkligen rechtwinkligen Dreyecke ist das
Quadrat der Hypotenuse zweymal so groß als das Quadrat einer
Kathete.
Dieser Satz ist zwar bloß ein besonderer Fall des sogenannten
Pythagoräischen Lehrsatzes, allein es ist eine gute Übung für den An
fänger , denselben für sich zu beweisen, und zwar mit der Konstruktion
der Quadrate zu variiren, indem das Quadrat über der Hypotenuse
entweder nach außen oder nach innen (wo das gegebene Dreyeck ein
Theil dieses Quadrates wird) verzeichnet wird, u. s. w.