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Messenden ist, indem dieses selbst kleiner als das Maß seyn
kann.
§. 3o.
Aufgabe. Zwey Linien AB und ab (Fig. 3o) sind
gegeben, man soll ihr gemeinschaftliches Ni aß
und ihr Verhältniß zu einander bestimmen.
A u fl. Man trage die kleinere Linie ab auf AB so oft auf,
als man kann. Findet man, daß man sie z. B. genau dreymahl
auftragen kann; so ist AB = 3ab, und AB : ab = gab: ab
= 3 : i, oder es ist ab selbst das gemeinschaftliche Maß. Wür
de ab sich nmal auf AB auftragen lassen , dann wäre
AB:ab =n:i. Bleibt aber ein Rest, d. i. laßt sich ab nicht
genau ein oder mehrere mahl auf AB auftragen, so verfahre Man,
wie folgt.
Es sey (Fig. 3i.) Am = ran = ab, und Bn<^ab; so ist
AB — Ara-s- ran -j- nB 2ab -s- nB; den Rest nB trage man
auf ad auf, und man setze, man könne dieß bis ß zweymahl, so ist
ab — a« + aß -J-ßb =? 2nB -J-ßb. Den neuen Rest ßb trage
man auf den vorigen nB auf, und wenn ßb=np=pq=gr;
so ist Bn= 3ßb-f-rB. Den letzten Rest rB trage man auf den
vorigen ßb auf, und man setze, es sey ß<y — vh — Br, so ist
endlich ßb = 2Br. Gehet man nun auf die vorigen Gleichun
gen zurück, so findet man durch Substitution:
Bii — 3ßb -j-rB =3.2Br -s-Br— 7Br.
ab = 2nB -}-ßb = 2 . ^Br-s- 2Bv — i6Br.
AB — 2ad -f-nB —2 . löBr-s- 7Br— ZgBr-;
also ist Br- das gemeinschaftliche Maß, und es verhält sich
AB : ad — 3gBr: i6Br , oder
3q
AB: ad — 3y: 16 — — : i, oder
AB: ab = 2’4375 : l, wo ab als Einheit betrachtet ist.
Auf ähnliche Art verfährt man in andern Fällen.
Hat man das gemeinschaftliche Maß der gegebenen Linien
gefunden, so ist auch ihr Verhältniß leicht bestimmt. Haben abcr
die beyden Linien kein gemeinschaftliches Maß; so läßt sich auch
B