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ihr Verhältniß nicht vollkommen genau bestimmen, oder ihr Ver
hältniß ist irrational, inkommensurabel. Uebrigcns kann man
doch auf die beschriebene Art dem wahren Verhältnisse so nahe
kommen , als man will, oder die Genauigkeit weiter treiben, als
es gewöhnlich in practischen Fallen nöthig ist.
§. 3i.
Gerade Linien verhalten sich also wie ihre Maße, wenn sie
Gleichvielfache derselben sind; sind sie aber nicht Gleichvielfache
ihrer Maße; so verhalten sie sich wie die Produkte auS den
Maßen in die Zahlen, welche anzeigen, wie oft sie die als Ein
heit angenommene Größe enthalten. Ist z. B. Ml — n.aA,
und CD — m . Cb ; so ist AB : CD — n. aA : m . Cb. Zst nun
m = n , so erhalt man AL : CD — aA : Cb , und ist Aa = Cb,
so ist AB : CD = n : m (Fig. 3o.).
* Hier ist das Nöthige über das Ansmessen gerader Linien
auf dem Felde zu erörtern.
§. 32°
Aufgabe. Einen Winkel LAC z u .c o n st r u i r e n ,
herein e nr g e g e b e n e n W i n k e l bae (FiF. 9.) gleich i st.
Auflas. Man ziehe die gerade Linie AC, und beschreibe
mit beliebigen Halbmesser, z. D. ab aus A und a die Bögen pq
und bc, und ziehe endlich durch A und p die gerade Linie AL;
so ist der Winkel LAC —- bac (§. 27. Zus. 3.).
§- 33°
Anw endun g. r. Einen Winkel auf dem Pa
pi e r z u me s s e n.
a.) Zu diesem Zwecke bedient man sich des Transpor
teurs, eines Instrumentes, daS fast jedem Reißzeuge bepliegt,
weßwegen eine Beschreibung davon hier überflnßig ist. — Man
legt den durch einen Einschnitt an der innern Kante deS daran
befindlichen Lineals (das gewöhnlich zugleich einen Maßstab vor
stellt) bemerkten Mittelpunkt am Scheitel des zu messenden Win
kels so an, daß der eine Schenkel genau an der Schärfe des Li
neals liegt, und bemerkt dann, durch welchen Theilungspunkt
des Transporteurs der andere Schenkel gehet. Die dort stehende,