Projectivische Lösungen von Problemen.
485
2) Die zur Mac Laurin’schen duale Erzeugung. Wenn vier
Punkte A, D, F, B eines Kegelschnittes und zwei feste Gerade
DC, DE aus einem derselben gegeben sind, so soll die En-
veloppe der Sehne CE bestimmt werden, welche die ferneren
Schnittpunkte dieser Geraden mit der Curve begrenzen.
Nehmen wir die Eigur § 293, p. 475 1., so bewegen sich die
Ecken des Dreiecks CEM in den festen Geraden DO, DE, NL
und zwei seiner Seiten gehen durch die festen Punkte B, F;
daher umhüllt die dritte Seite einen Kegelschnitt, der von den
Geraden DC, DE berührt wird.
3) Wenn vier Punkte A, B, D, E eines Kegelschnittes und
zwei Gerade AF, CD aus zweien derselben gegeben sind, so
geht die durch ihre ferneren Schnittpunkte mit der Curve be
stimmte Sehne durch einen festen Punkt. (Vgl. § 284.)
Denn das Dreieck CFM derselben Eigur hat zwei Seiten,
welche durch die festen Punkte B, E gehen, und seine Ecken
bewegen sich auf den festen und in einem Punkt sich schneidenden
Geraden AF, CD, NL; daher geht CF durch einen festen Punkt.
(Dies entspricht nach dem Prineip der Dualität dem Satz § 46, 2.)
4) Chasles 8i ) hat darauf aufmerksam gemacht, dafs der Be
weis in l) noch anwendbar ist, wenn die Seite ab, anstatt durch
einen festen Punkt C zu gehen, einen Kegelschnitt berührt, der
die Geraden Oa, Ob zu Tangenten hat. Denn dann schneiden
irgend vier Lagen der Seite ab diese Tangenten Oa, Ob so,
dafs (a a a"a") = (b b'b"b'") ist (§ 291), und die Fortsetzung
des vorigen Beweises bleibt bestehen.
5) Neivton’s Erzeugungsmethode der Kegelschnitte: Zwei Winkel
von constanter Gröfse drehen sich um ihre festen Scheitel P und
Q, und der Schnittpunkt des einen Paares
ihrer Schenkel durchläuft eine Gerade
AA'-, dann ist derOrt desSchnittpunktes V
ihrer andern Schenkel ein Kegelschnitt,
welcher durch die beiden Punkte P
und Q hindurch geht.
Denn sind wieder vier Lagen der
sich drehenden Winkel gegeben, so ist
(P. AA'Ä'A"') = (Q . AÄÄ'A'")-
es ist aber, weil die Winkel in dem je vom ersten Schenkel
beschriebenen Büschel mit den entsprechenden Winkeln des
Büschels je der zweiten Schenkel übereinstimmen, (P. V V' V" V
= (Q . VV'V” V'"), und der Ort von V'" ist wie vorher ein
durch P, Q, V, V', V" gehender Kegelschnitt.
6) Chasles hat auch diese Methode dadurch erweitert, dafs
A A A" A m