Full text: Gesammelte mathematische Werke (1. Band)

1. 
Das Gesetz für die electrodynamischen Wirkungen galvanischer Ströme 
hat Ampère in seinem: Mémoire sur la théorie mathématique des phéno 
mènes électrodynamiques (Mémoires de l’Académie des sciences de l’institut. 
Année 1823) aufgestellt und die mathematischen Folgerungen in grosser Aus 
dehnung entwickelt, so dass bisher nichts Wesentliches hinzugefügt worden 
ist. Auch hat er bewiesen, dass alle magnetischen Erscheinungen durch die 
Voraussetzung der Existenz electrischer Molecularströme erklärt werden. Zur 
Annahme dieser Voraussetzung nöthigte später die Kenntniss der diamagneti- 
schen Erscheinungen, die sich aus der Annahme magnetischer Fluida nicht 
erklären lassen. 
Mit Ampère’s Gesetz zeigten die Neumann’sehen Gesetze für die von 
Faraday entdeckte Induction galvanischer Ströme in einem Leitungsdraht 
durch andere galvanische Ströme gewisse Analogien (Abhandlungen der Ber 
liner Akademie der Wissenschaften Jahrgang 1845: »Allgemeine Gesetze der 
inducirten electrischen Ströme« und Jahrgang 1847: »Über ein allgemeines 
Prinzip der mathematischen Theorie inducirter electrischer Ströme«). Die 
gemeinschaftliche Grundlage aber fanden die Inductionserscheinungen mit 
den electrodynamischen und electrostatischen in Weber’s Fundamentalgesetz 
electrischer Wirkungen (Abhandlungen der Sächsischen Gesellschaft der Wissen 
schaften 1 846: »Über electrodynamische Maassbestimmungen insbesondere über 
ein allgemeines Grundgesetz der electrischen Wirkung«). 
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