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aber noch eine andere Deutung der letzten Gleichung; be
zeichnen wir nämlich mit v x und v 2 die aus D kommenden
Tangenten DV X und DV 2 des absoluten Kegelschnittes, so
wird durch das mit (F, V 2 CK X ) gleiche Doppelverhältnis
(■v x v 2 di) der Winkel zwischen d und i gemessen; derselbe
hat demnach für alle Durchmesser der Inversion denselben
Wert und .soll kurz „der Winkel der Inversion“ beiden. Sein
Komplementwinkel, der durch (v x v 2 i c) — — gemessen
[v-i v% et 1)
wird, ist der Winkel zwischen i und der Inversionsaxe c und
ebenfalls konstant, wie es ja sein muß, da i einen Kreis
berührt, dessen Mittellinie c ist.
3. Wenn wir nun unsere Konstruktion in der Sprache
der nichteuklidischen Geometrie schildern wollen, dürfen wir
nur mit „eigentlichen“, d. h. im Innern des absoluten Kegel
schnittes befindlichen Elementen arbeiten. Wir unterscheiden
demnach zwei Arten der Inversion:
Die zentrale Inversion, deren Zentrum ein eigent
licher Punkt ist, und
die axicde Inversion, deren Axe eine eigentliche
Gerade ist.
Der Hauptkreis ist ja, falls er reell ist, immer ein eigent
licher Kreis. Bei der zentralen Inversion mit reellem Haupt
kreis ist, wie leicht ersichtlich, auch der erste Hilfskreis ein
solcher; die eine zu einem Durchmesser d gehörige Gerade i
erhalten wir ohne Benutzung des uneigentlichen Punktes D,
wenn wir den zu d im absoluten Polarsystem konjugierten
Durchmesser PC mit dem ersten Hilfskreis schneiden und
in einem der Schnittpunkte die Tangente ziehen. Die In
volution auf dem absoluten Kegelschnitt endlich ist mit der
Spiegelung an der Geraden i identisch. Also können wir
sagen:
Hat die zentrale Inversion einen reellen Hauptkreis, so
konstruiert man die einem Punkte Y entsprechenden beiden
Punkte 2) t , f) 2 folgendermaßen: Man legt durch Y den Durch
messer d der Inversion, schneidet den zu ihm senkrechten