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§ 5. Ein Rückblick.
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Wir behaupten wohl nicht zu viel, wenn wir sagen, daß dies ohne
Gedächtnisarbeit im Kopfe haftet.
2. Regel (Faktorregel): Konstante Faktoren bleiben
beim Differenzieren konstante Faktoren, in Formel:
d(cu) _ du
dx dx
wenn c = konst,
Diese Regel haben wir in Satz 16, S. 79, etwas anders ausgesprochen.
Hat man sie aber einmal verstanden, so genügt diese Fassung.
Dabei ist Gewicht auf das Wort: Faktor zu legen. Es handelt
sich um eine konstante Zahl c, mit der eine Funktion u multi
pliziert wird, nicht etwa um additive Konstanten wie die Kon
stante c in u -f c.
3. Regel (Produktregel): Den Differentialquotienten
eines Produktes von zwei Faktoren findet man, indem mau
jeden Faktor mit dem Differentialquotienten des andern
multipliziert und dann beide Ausdrücke addiert, in Formel:
= v r -f U ,
dx dx . dx
Diese Regel ist, wie man sieht, durchaus symmetrisch hinsichtlich
beider Faktoren, was so sein muß, weil uv = vu ist. Auch bedarf
es keiner Anstrengung, sie sich dauernd ins Gedächtnis einzuprägen.
4. Regel (Bruchregel): Die Regel für die Differentiation
eines Bruches ist in Worten so langwierig auszusprechen (vgl.
Satz 21, S. 87), daß es besser ist, sie hier nur in Formel zu wiederholen:
Hat man die Regel für das Produkt, die dritte Regel, im
Kopfe, so ist auch die vierte gemerkt. Denn vor allem muß man sich
einprägen, daß sich wieder ein Bruch ergibt und daß der Nenner
dieses neuen Bruches das Quadrat des alten Nenners ist.
Beim Differenzieren eines Bruches tut man also gut, vor allem einen
Bruchstrich zu ziehen und darunter das Quadrat des alten Nenners
zu setzen, also so anzufangen:
dx
Nun wendet man für den noch fehlenden Zähler dieselbe Regel an wie
für das Produkt, nur mit dem Unterschiede, daß man statt der Summe