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§ 2. Über die Auflösung von Gleichungen.
zuges auf einen Punkt zusammen. Die Gerade dieser Seite hat aber
dennoch eine ganz bestimmte Lage. Die folgende Gerade ist zu
ihr senkrecht, d. h. sie fällt mit der Geraden desjenigen Koeffizienten
zusammen, der dem Koeffizienten Null vorhergeht.
Dies erläutert die Fig. 85, die
für die Funktion
y — ±x h + 2x* - x* + 2\x - 2
gilt. Hier fehlt .r 2 . Die Geraden
des festen Linienzuges sind von
der zum Koeffizienten 2 gehörigen
an in Fig. 85 mit 1., 2., 3., 4., 5.
bezeichnet. Die 3. Gerade gehört
zum Koeffizienten Null von x 2 . Die
auf ihr gelegene Strecke des Linien
zugs ist deshalb bloß ein Punkt JE,
und die 2. und 4. Gerade fallen auf
einander. Will man nun?/ für irgend
einen Wert von x, z. B. für 1,2,
bestimmen, so sucht man die zu
gehörige Stelle X der :r-Skala und
zeichnet, mit AX beginnend, den
gebrochenen und überall rechtwinkligen Linienzug. Er liefert eine
Stelle Y der y-Skala, an der man y gleich ungefähr +4,7 abliest.
Übrigens gibt die Berechnung für x — 1,2 den Wert y = 4 66 . . .
Bei der Anwendung muß man alles in viel größerem Maßstabe
zeichnen. Auch muß man zu kräftige Striche vermeiden. Zur Her
stellung der Linienzüge AX... F braucht man nur ein rechtwinkliges
Dreieck an einem festgehaltenen Lineal mit der Hypotenuse hin
und her zu schieben. Der Nutzen dieses Verfahrens ist beträcht
lich, wenn die Koeffizienten von y keine runden Zahlen sind und
auch x keine runden Zahlenwerte hat. Man wird es aber nur
dann anwenden, wenn man bei einer vorgelegten ganzen
Funktion zu recht vielen Werten von x den Funktionswert
bestimmen muß.
Man kann diese graphische Darstellung benutzen, um durch
Probieren die Lösungen einer Gleichung « ten Grades zu
bestimmen, d. h. diejenigen Werte von x, für die eine Funktion
n tCD Grades gleich Null ist (vgl. S. 114). Es handelt sich nämlich
dann darum, die Stelle X so auf der ar-Skala zu ermitteln, daß der
Endpunkt Y des von AX ausgehenden Linienzugs gerade in die