§ 4. Die Fourier sehe Reihe.
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Wird zur Abkürzung
S = cos (.r — h) -f cos 2 (x — h) + ... + cos n(x — h)
gesetzt, so ergibt sich:
(9)
o
Die Summe S der Kosinus der Vielfachen von x — h läßt sich um
formen. Denn nach Satz 105, S. 412, ist:
2 cos r(x — h) sin i-{x — h) — sin [(r + -^) {x — A)] — sin [(r — -i-) [x — A)] .
Bildet man diese Gleichung für r = 1, 2, ... n und addiert man
dann alle, so heben sich rechts die meisten Glieder fort; links tritt
dabei S auf, multipliziert mit 2sini(a; — h). So kommt:
2 S sin i (x — h) = sin [(» -f 1) (x-— A)] — sin \ [x — h),
und demgemäß wird:
sin {{n + JO (« — h]
2 sin l (x — h)
Folglich geht (9) über in:
2ir
(10)
o
Jetzt ist der Wert, den die Ersatzfunktion cp[x) für x — h
hat, mittels eines einzigen Integrals dargestellt. Es heißt das
DiniCHLETsche Integral, weil es von Dirichlet zur Beantwortung
der Frage nach der Gültigkeit der Fourier sehen Reihe aufgestellt
und untersucht worden ist. Es kommt also alles darauf an zu
beweisen, daß das DiRiCHLETsche Integral fürlimw = oo den
Grenzwert nf(k) hat. Denn nur dann hat <p{h) nach (10) den
Grenzwert f (h).
Hier aber brechen wir die Untersuchung ab. Die Über
legungen nämlich, die den Beweis dafür geben, daß das Dirichlet sehe
Integral für limrc =oo nach %f[h) strebt, sind für die meisten unserer
Leser wohl zu schwierig. Wer sie kennen lernen will, möge sie in
Dirichlet s eigenen Arbeiten nachlesen, nämlich in der Abhandlung
„Sur la convergence des séries trigonométriques etc.“ im Journal
für die reine und angewandte Mathematik, 4. Bd. 1829, S. 157—169,
und in der Abhandlung: „Über die Darstellung ganz willkürlicher
Funktionen durch Sinus- und Kosinusreihen“ im Repertorium der
Physik, 1. Bd. 1837, S. 152—174. Beide Arbeiten findet man auch
in Dirichlets Gesammelten Werken, l.Bd. Berlin 1889, S. 117—132