ist nach der für dx aufgestellten Formel
MfiMBiii
642 Zwölftes Kapitel: Funktionen von mehreren Veränderlichen.
einer anschaulicheren Art ausgedrückt werden: Wenn sich nur »
ändert, dagegen y nicht, erfährt z den Zuwachs
d x i
~d^ dx '
ebenso, wenn sich nur y ändert, dagegen x nicht, den Zuwachs
8y
wie wir oben sahen, wie aber auch aus (4) folgt, wenn man darin
dy oder dx durch Null ersetzt. Die Summe dieser beiden Werte
ist aber der Wert (4). Deshalb können wir sagen:
Satz 167: Die Zunahme, die eine stetige und differen
zierbare Funktion z von x und y erfährt, wenn x um das
Differential dx und zugleich y um das Differential dy zu
nimmt, ist gleich der Summe derjenigen beiden Zunahmen,
die z erfahren würde, wenn x allein um dx oder y allein um
dy zunähme.
Der Wert (4) von dz heißt das vollständige Differential
der Funktion z von x und y.
4. Beispiel: Ist » = l/» 2 + «/ 2 , so wird dx: dx — x : J/» 2 + y 2 und ent
sprechend dx: dy = y : ]/» 2 + y 2 . Also kommt:
xdx + y dy
wie sich schon im 1. Beispiel unter (1) ergab. Sind x und y wie dort die
rechtwinkligen Koordinaten eines Punktes P in der »«/-Ebene bei gleicher
x- und «/-Einheit, so stellt x seinen Radiusvektor r = OP dar. Wir machen
eine einfache Anwendung: Um die Entfernung r des Punktes P von 0 zu
ermitteln, kann man die Abstände x und y des Punktes P von der «/- und
»-Achse messen und mittels des Pythagoras daraus r — ]/x 2 + y 2 berechnen.
Aber » und y sind bei der Messung mit Fehlern behaftet, die man ihrer
Kleinheit halber wie Differentiale dx und dy behandeln kann. Dann aber
hat man
]/(» + dx) 7 + («/ + dy) 2
berechnet, und dies ist nicht r, sondern r + dr, wo dr den Zuwachs be
deutet, den r = ]/» 2 4- y 2 erfährt, wenn » um dx und y um dy wächst. Der
Fehler in der Berechnung von «*, nämlich